Manchmal kommt alles geballt. Es fing an mit einem Schnupfen. Dann kam der Husten, und bald darauf der nächtliche Pseudo-Krupp-Schocker. Der Husten blieb und wurde schwächer und dann wieder ein bisschen schlimmer und grade als wir dachten, es sei überstanden, kam das Fieber.
Auch das kennen wir! Das Drei-Tage-Fieber war die Krankheit im Monat April. Und wenn ich scharf schlussfolgere, war das auch der Zeitpunkt, an dem die Krankheits-Karriere unseres Kindes so richtig begann. Der Nestschutz war unwiederbringlich aufgebraucht.
Damals im April, kurz nach Ostern, waren wir das erste Mal mit einem fiebernden Kind konfrontiert. Und genau wie damals kam es plötzlich und ohne Vorwarnung. Auch diesmal zeigte das Thermometer erst – quasi noch gnädige – 39,5 Grad, um dann schnuckstracks die 40er-Marke zu durchbrechen. 40,2, um genau zu sein und höchste Zeit für fiebersenkende Zäpfchen.
Der Notfall passiert morgens um sieben. Das Kind reagiert plötzlich nicht mehr. Verdreht die Augen und schaut starr nach oben. Gleichzeitig zucken die Ärmchen und der Körper wird ganz steif. Ich kann nicht feststellen, ob sie noch atmet, es hört sich ganz flach an. Wir sind beide hellwach und stürzen zum Telefon. Wenn der Pseudo-Krupp-Anfall schlimm war, dann ist das hier die x-te Potenz davon. Vor allem, weil wir wieder nicht wissen, was los ist. Der Finger liegt schon auf der Telefon-Tastatur, um den Notarzt zu rufen, da ist der Spuk genauso schnell vorbei wie es gekommen ist.
Wir warten ein bisschen, Teresa schläft wieder ein. Sie atmet ganz ruhig, später sitzt sie in ihrer Wippe und lacht. Das Fieber ist wieder bei 40,1. Der Kinderarzt mahnt, wie sollten das nächste Mal doch den Notarzt rufen. Bei Kindern unter einem Jahr ist große Vorsicht geboten, wie bei so vielem. Den Klinikaufenthalt will er uns erst einmal ersparen, wäre sie etwas jünger kämen wir nicht darum herum, sagt er.
Auch beim Fieberkrampf gibt es Notfallmedikamente, die man lieber in der Hausapotheke hat, für den Fall der Fälle. Teresa bekommt Blut abgezapft, sie schreit wie am Spieß. Aber das ist nichts gegen die Panik, die ich empfunden habe, als ich sie so furchtbar zitternd und krampfend im Arm hielt.
Am Abend sagt Teresas Papa, er sei stolz darauf, wie cool ich reagiert hätte. Von wegen cool. Ich hatte noch nie in meinem Leben solch eine Angst. So ein Fieberkrampf kann wiederkommen. Aber jetzt bin ich zumindest darauf vorbereitet.
2 comments