Das Rotwandhaus und die Rotwand sind so ein Klassiker unter den Münchner Hausberg-Zielen. Man kommt gut hin, nämlich vom Spitzingsee aus, die Tour ist nicht zu anspruchsvoll, man kann wunderbar einkehren und wenn man mag sogar dort übernachten. Die auch für kleinere Kinder machbare Version führt über den Taubenstein – man fährt einfach mit der Bahn hoch und spart sich damit die Höhenmeter. Wir haben das Ganze mal getestet.
Wandern zur Rotwand: So kommt ihr hin
Hoch geht’s mit der Taubensteinbahn, die schon für sich ein Ergebnis ist, weil sie nämlich in so einem schicken Retrolook daher kommt. Parken kann man direkt bei der Bahn oder man nimmt vom Bahnhof Fischhausen-Neuhaus (BOB-Haltestelle) den Bus 9562, der an der Straße unterhalb der Bahn hält.
Oben angekommen sollte man sich überlegen, wie viel Zeit man für den Spielplatz einplanen möchte, der direkt beim Ausstieg wartet – da kann man nämlich schon echt viel Zeit verplempern. Wer mag, kann auch noch einen Abstecher auf den Taubenstein selbst machen, da muss man ein paar Meter nach oben kraxeln und wird mit einem schönen Ausblick belohnt. Zudem gibts einen kleineren Kletterfelsen direkt unterhalb neben dem Weg.
Der Weg zum Rotwandhaus ist auch für kleinere Kinder machbar, einige etwas ausgesetzter Stellen sind mit Seilen versichert. Nach etwas Kraxelei zu Beginn wird der Weg dann recht breit und angenehm. Wenn es die Tage zuvor geregnet hat, können einige Stellen allerdings ein wenig matschig sein. Meistens führt der Weg mit ziemlich schöner Aussicht am Bergrücken entlang.
Der große Vorteil der Variante: Man macht kaum Höhenmeter, was für kleine Füße durchaus gut ist. Die reguläre Gehzeit vom Taubenstein zum Rotwandhaus sind etwa 60 Minuten – mit Kindern werden aber schnell mal 1,5 oder 2 Stunden draus. Was aber nix macht, denn es gibt einfach viel zu viel zu entdecken und zu gucken. Alleine die Kühe, die hier immer mal wieder den Weg kreuzen!
Nichtsdestotrotz solltet ihr euch bewusst sein, dass dies natürlich eine Bergtour ist und kein Spaziergang. Geeignete (Berg)Schuhe sind unerlässlich, gerade weil es auch mal felsig und matschig werden kann. Und plant unbedingt genug Zeit ein, damit ihr am Ende nicht zur letzten Bahn zurück (um 17 Uhr) hetzen müsst. Für noch recht kleine Kinder isz auf jeden Fall eine Kraxe ratsam, denn hin und zurück kann der Weg dann doch lang und anstrengend werden.
Vom Rotwandhaus aus kann man dann nochmal 20 Minuten investieren und zum Gipfel gehen. Oder man setzt sich vor der Hütte in die Sonne und genießt das wirklich gute Essen dort. Mit Panoramablick!
Zurück geht’s dann auf dem gleichen Weg. Das hat den Vorteil, dass man den Weg schon kennt und bei Fragen „Wie lange dauert’s noch?“ nicht ganz blank in der Antwort ist. Zudem kann man dann allen Kühen nochmal Servus sagen, die man auf dem Hinweg schon getroffen hat. Alternativ kann man auch über das Valepp und die Albert-Link-Hütte wieder zum Spitzingsee zurücklaufen, der Weg ist aber um einiges länger. Dafür geht er aber gemächlich und auf breiter Forststraße hinunter und man umgeht es, die felsigen Stellen in Richtung Taubensteinbahn runterklettern zu müssen. Plant hierfür 2 bis 3 Stunden ein, je nach Tempo.
Tipps: Wandern zum Rotwandhaus
Die Tour zum Rotwandhaus ist eine schöne Wanderung, die man auch mit Kindern prima machen kann. Gute Ausrüstung, damit meine ich vor allem die Schuhe sind aber wichtig – es wird ab und an tatsächlich mal felsig und ausgesetzt (ich habe dort aber auch schon Damen in Ballerinas gesehen … )
Da die Tour eine Lieblingstour auch von vielen anderen Menschen ist, sollte man grade am Wochenende und bei schönem Wetter idealerweise früh starten. Sonst wird’s echt voll, vor allem am Rotwandhaus kann man dann schon mal lange warten.
Belohnt wird man mit wirklich wunderschönen Ausblicken auf die Berge, mit einer entspannten Stimmung auf der Hütte und zum Abschluss vielleicht sogar mit einem Sprung in den kalten Spitzingsee.
MEHR INFOS
Die Website des Rotwandhauses bietet Infos zu Touren, Essen und Übernachten. Infos und Ticketpreise der Taubensteinbahn und hier geht’s zum Busfahrplan Neuhaus – Spitzingsee.
EDIT September 2018:
Ich habe nach entsprechenden Rückmeldungen im Text noch einige Stellen ergänzt. Außerdem ist mir, als ich die Tour kürzlich wieder gegangen bin, selbst aufgefallen, dass manche Leute sich von der Tatsache etwas blenden lassen, dass man gemütlich mit der Bahn nach oben fährt. So kommt es, dass einige Wanderer dann doch überrascht sind, dass es gerade zu Beginn recht knackig losgeht und auch direkt einige felsigen und ausgesetzt Stellen zu bewältigen sind.
Die Tour ist kein Spaziergang und ihr solltet unbedingt geeignete Ausrüstung und genug Proviant dabei haben. Gerade im Herbst sind einige Stellen zudem sehr matschig, so dass man teilweise auf die Wiese ausweichen muss. Das ist gerade für kleine Kinderfüße echt anstregend. Plant das Ganze also bitte als Tagestour und nehmt ggfls auch eine Kraxe mit, damit ihr die Kleinen im Notfall tragen könnt.
Wenn ihr die Rundtour geht und ins Valepp absteigt, haltet mal auf der Wiese direkt unter dem Rotwandhaus Ausschau nach Murmeltieren! Die gibt es da nämlich, wie wir jetzt entdeckt haben. Ihr könnt auch unterwegs mal lauschen, ob ihr Pfiffe hört. Wenn ihr welche hört, könnt ihr sicher sein, dass der nächste Bau ich weit weg ist.
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