Jetzt ist es nicht mehr lang bis Ostern und die Osternester wollen bald befüllt werden. Mit die wichtigsten Zutaten sind dabei natürlich – die Eier. Und die kann man prima mit Sachen färben, die man gemeinhin so im Küchen- und Kühlschrank rumfahren hat. Ich hab das mal getestet.
Wenn ich an die Ostertage meiner Kindheit denke, fällt mir vor allem das ein: Ostereier färben. Ostereier auspusten. Ostereier bemalen. Da meine Mutter in den 80er Jahre schon ganz fortschrittlich dem damals schon sehr angesagten Öko-Trend folgte, färbten wir mit Zwiebelschalen. (Und da man sich dann doch noch nicht so ganz dem Gesundheitsbewusstsein ergeben wollte, gab’s direkt im Anschluss noch nen weiteren Färbegang mit den schönen quietschebunten Chemiefarben, weil das Blassbraun irgendwie langweilig wirkte)
Heutzutage ist man ein bisschen schlauer und vor allem bewaffnet mit einer tollen Erfindung namens Internet – und da findet man tolle Ideen, was man denn außer Zwiebelschalen noch so alles verwenden kann zum Eierfärben. Also habe ich mich mit meiner Freundin und Blogger-Kollegin Alex von livelifegreen zusammengetan und wir haben diverse Methoden durchprobiert.
Anfänglich hatte ich Sorge, dass unsere Küche danach aussähe wie nach einen Holi-Festival, zumal unsere ingesamt vier Kinder um uns herumsprangen und natürlich erstmal ganz genau wissen wollten, wie das alles geht. Da man viele der Naturfarben aber ganz schön lange einwirken lassen muss (Learning 1), verloren sie auch ziemlich schnell das Interesse. Die Küche dankte es, die Kids malten (auf Papier statt auf Eiern) und unsere Ostereier nahmen langsam Farbe an. Das allerdings sehr soft (Learning 2) – mit einer Ausnahme. Die Entdeckung des Tages, waren nämlich … tataaaaa … Blaubeeren. Und zwar – wichtig – TK-Blaubeeren, keine frischen (Learning 3).
Keine Frage, alle verwendeten Materialien hatten einen Effekt – nur die einen mehr und die anderen weniger. Hier kommt unsere Übersicht:
5 Tipps für bunte Ostereier aus der Natur
Vorbereitung: Weiße Eier etwa 10 Minuten lang hart kochen. Besser nicht anpiksen, dann läuft keine Farbe ins Ei. Für einen Farbsud die frischen Zutaten zerkleinern und in einem Topf mit Wasser mischen. Aufkochen lassen (haben wir allerdings nur bei den Zwiebeln gemacht – weil unsere Anleitungen jeweils kaltes Wasser empfahlen – vielleicht war das der Grund, warum die Farben teilweise nicht so kräftig wurden). Pulver wie das Kurkuma einfach mit Wasser mischen.
Ein zusätzliches Essig-Bad ist entgegen mancher Empfehlung nicht notwendig – wir haben beides versucht, die Farben an den Eiern sahen gleich aus – ob mit oder ohne Essig. Auch bei dem Esslöffel Salz, der in manchen Anleitungen dem Farbsud beigefügt wird, bin ich mir nicht so sicher, ob er was bringt. Vermutlich kann man es machen und wenn nicht, dann ist es auch gut.
Zwiebeln
Mein Klassiker aus den 80ern ist immer noch aktuell und färbt die Eier in einem zarten Beige-braun. Vielleicht würde man heute sagen: Taupe. Ich habe aber auch nur die Schalen von drei Zwiebeln in einen ziemlich großen Topf getan. Mehr Zwiebeln bringt ein kräftigeres Braun zustande.
Kurkuma
Neben den Blaubeeren die Entdeckung des Tages. Kurkuma-Pulver in Wasser einrühren, Eier rein – ergibt ein schönes, zartes Gelb.
Blaukraut/Rotkohl
Einige Blätter in Streifen schneiden und ins Färbe-Wasser geben: Soll die Eier Türkis färben – tat es auch ganz zart. Aber wirklich sehr, sehr zart.
Rote Bete
Leider der Verlierer des Tages – wir haben echt alles ausprobiert. Ins Wasser geben, Eier darin baden und damit einreiben. Statt frischer Roter Bete habe ich dann auch nochmal die aus dem Glas genommen – nutzte auch nichts. Mehr als ein schmutziges Rosé kam nicht zustande – und das bei ROTER BETE, die sonst alles von Fingern bis Klamotten in Sekundenschnelle und auf Ewigkeiten einfärbt!
Blaubeeren / Heidelbeeren
Unser Favorit: Färbt schnell wie nix. Einfach die gekochten Eier etwas in den leicht angemanschten (auftauten) Tiefkühl-Heidelbeeren wälzen, etwas „ziehen“ lassen und auf Küchenpapier trocknen lassen. Nicht reiben, solange die Eier nich feucht sind, sonst geht die Farbe wieder ab. Die Eier bekommen einen wunderschönen satten Lila-Ton, der übrigens toll mit dem Gelb der Kurkuma-Eier harmoniert.
Frohe Ostern euch allen und viel Spaß beim Eierfärben – traditionell darf man damit sowieso erst nach dem Karfreitag beginnen, habe ich kürzlich erfahren.
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Hier geht’s zu Alex‘ Bericht über Ostereier, Färben und den alltäglichen Mutti-Wahnsinn, der solche nachmittäglichen Bespaßungsaktionen immer gerne begleitet.