Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber dieses Weihnachten ist irgendwie anders. Dieses Jahr mit all seinen Katastrophen, furchtbaren Bildern von Krieg und Flucht und teilweise abartigen Auswüchsen von Fremdenhass hat bei mir Spuren hinterlassen.
Ich bin ganz ehrlich: Ich habe ein ganz schön schlechtes Gewissen, mich beschenken zu lassen. Beschenken im Sinne von: Man sucht hektisch noch kurz vor dem Fest was raus, Hauptsache man hat irgendwas. Für den Mann, die Eltern, den Bruder, die Schwägerin.
Ich war immer der Meinung, dass es eben zu Weihnachten dazu gehört, sich beschenken zu lassen. Ja, es ist eine schöne Tradition. Aber so, wie oft geschenkt wird, aus reinem Konsumdenken heraus, das mag ich nicht mehr. Und auch diese Planerei geht mir auf die Nerven – wenn man im Vornherein sowieso schon bespricht, wer was geschenkt bekommt, dann geht ja die Überraschung komplett flöten und damit der Sinn des Schenkens – jemandem eine Freude zu bereiten – gleich mit.
Als Mutter bist du sowieso schwer beschäftigt, denn du musst ja nicht nur deine Geschenke für den Mann und die Kinder planen. Nein nein. Es rufen auch täglich Omas, Opas, Tanten, Großtanten, Paten und andere Freunde an und fragen, was sie denn schenken sollen. Und DU bist der Dreh- und Angelpunkt, der das alles managen muss. Wenn dann auch noch, wie hier bei uns, einige gute Freunde und Familienmitglieder rund um Weihnachten Geburtstag haben und on top auch noch ein paar neue Babys geboren werden. Dann, tja dann ist der Geschenkewahnsinn komplett.
So. Langer Rede. Usw. Ich habe nun eine Möglichkeit entdeckt, wie ich diesem Wahnsinn entkommen kann und es mir dabei auch noch emotional gut geht. Die wunderbare Kampagne Unverpackt von Oxfam nämlich.
Wer Oxfam nicht kennt: Das ist eine globale Entwicklungs- und Nothilfeorganisation, die in vielen Projekten weltweit hilft, Not zu lindern. In München und anderen deutschen Städten gibt es auch Läden, in denen man Gebrauchtes spendet, das dann wieder verkauft wird. Der Erlös kommt dann Entwicklungsprojekten zugute.
OxfamUnverpackt ist nun ein Angebot von Oxfam, bei dem man sinnvolle Geschenke erwerben kann. Sinnvoll im Sinne von: Jedes „Geschenk“ unterstützt ein bestimmtes Projekt. Man erwirbt einen Magneten (den man sich dann an den Kühlschrank oder sonst wohin pinnen kann), der stellvertretend für das jeweilige Projekt steht. Diese Projekte haben unterschiedliche Preise, von 9 bis 1.600 Euro ist alles dabei.
Und deswegen kann man mit OxfamUnverpackt zum Beispiel eine Ziege verschenken. Im übertragenen Sinne bedeutet das: Mit diesem Geschenk unterstützt du die Arbeit von Oxfam im Bereich Existenzsicherung – Projekte und Kampagnen, mit denen Menschen Armut aus eigener Kraft überwinden.
Mein Lieblingsgeschenk als Mami unter all den vielen Möglichkeiten ist der Storch, der für eine sichere Geburt steht. Mit dieser Spende unterstützt man also Projekte im Bereich Gesundheitsfürsorge.
Als Spende ist das Investment in diese besonderen Geschenke übrigens steuerlich abzugsfähig. Aber dieses Argument sollte sicherlich nicht im Vordergrund stehen.
Vielmehr ist es doch das schöne Gefühl, damit auch so etwas wie die eigentliche Weihnachtsbotschaft zu vermitteln. Sich für diejenigen einzusetzen, die nichts oder wenig haben. Ihnen Hilfe in der Not zu gewähren. Ja, vielleicht auch im ganz Kleinen mitzuhelfen, die Welt ein klitzekleines bisschen besser zu machen. Denn dazu brauchen wir keine glitzernden Leuchtinstallationen an den Kaufhäusern und keine sündteuren Präsente.
Was zählt ist doch der Mensch. Unsere Familie. Unsere Freunde. Nicht umsonst erzählt die Weihnachtsgeschichte doch von einem, der Mensch geworden ist. Ob man daran jetzt glaubt oder nicht, ist doch egal. Die Botschaft ist wichtig. Geben. Und nicht immer nur zu nehmen und zu fordern. Und zwar auch an die, die weniger haben. Einfach so. Weil es schön ist. Weil sich der andere darüber freut. Und weil unsere Herzen dabei selbst ein bisschen wärmer werden.
Übrigens gibt es OxfamUnverpackt nicht nur zu Weihnachten, sondern das ganze Jahr über. Also auch zu Ostern, zu Geburtstagen, Hochzeiten, Taufen usw. Auch Unternehmen können dort Geschenke erwerben – mal eine Alternative zu den sonst immer gleichen Kundenpräsenten, gerade zur Weihnachtszeit.
Ich finde das toll! Und jetzt geh ich mal eine Ziege kaufen :-)