Babymonat Nummer 2: Ein neuer Teil in unserem Jahres-Tagebuch. Zwölf Monate Baby. Zwölf Monate auf dem Blog.
Mehr als zwei Monate sind jetzt schon wieder vergangenen seit der Geburt vom zweiten Baby-Bub. Zwei Monate, in denen wir uns als jetzt fünfköpfige Familie schon ganz gut eingegroovt haben. Wir haben uns im Alltag eingerichtet, sogar schon erste Ausflüge in die Berge unternommen. Es war meistens eine ziemlich gut Zeit. Anders als in anderen Wintern sind wir weitgehend verschont geblieben von den üblichen Krankheitswellen. Wir haben unheimlich viel gekuschelt und uns von der Welt „da draußen“ ein wenig abgekapselt. Wie man das eben so macht mit in den ersten Lebenswochen eines Babys.
Jetzt fängt der Alltag an
Und trotzdem lief natürlich das ganze normale Leben wieder an. Kindergarten. Rückbildungskurs. Treffen mit Freunden und Familie. Die Arbeit. Der Alltag zuhause. Haushalt & Co. Etwa sechs Wochen nach der Geburt habe ich gemerkt, wie meine Kräfte wieder mehr wurden. Es hat schon alles einen Sinn, dieses Wochenbett. Ich merke es beim Treppensteigen. Beim täglichen Wahnsinn in der Früh, wenn da jetzt drei Kinder fertig zu machen sind. Der Mann geht wieder auf Dienstreisen, ich war schon einige Nächte alleine mit den dreien. Funktioniert erstaunlich gut.
Und natürlich gibt es die Momente, in denen ich dann denke: Ob das wirklich eine gute Idee war mit dem dritten Kind? In denen ich erschöpft bin. In denen wir erschöpft sind. Wie immer rast die Zeit viel zu schnell dahin. Kaum ist Montag, ist die Woche schon wieder vorbei. Und eine neue Lebenswoche beginnt. Der Bub wächst. Und ich komme manchmal gar nicht dazu, das genug zu würdigen.
Das Baby, die Zeit und das Ding mit der Nähe
Alles geht so schnell, im Zeitraffer. Das dritte Kind läuft halt so mit, ja das stimmt schon. Deswegen versuche ich, die Momente, die wir exklusiv miteinander haben, so intensiv wie möglich zu gestalten. Ich trage ihn viel. Nachts schläft er nah bei uns – Familienbett mit 2 Erwachsenen und drei Kindern: Ja, das geht. Und für den Fall der Fälle liegt im Kinderzimmer eine Matratze, auf die man ausweichen kann, wenn es zu eng und zu viel wird.
Es ist wunderschön. Ich merke, wie selbstverständlich ich die Rolle der Dreifach-Mama angenommen habe. All die Zweifel, die wir vor einem Jahr noch hatten, sie wirken so weit weg. Und so unbegründet. Es fühlt sich an, als ob da immer schon drei gewesen wäre. Ich kann mir schon gar nicht mehr vorstellen, wie es war ohne die Nummer 3. Gleichzeitig kommen nun auch immer wieder Frauen zu mir und fragen mich, wie das denn so klappt mit drei Kindern. Und erzählen mir, dass sie auch überlegen, ob da nicht noch Platz ist für eines mehr. Ich sage ihnen dann: Jeder muss das selbst entscheiden. Für uns war es genau der richtige Weg.
Meine neue Rolle als Dreifach-Mama
Was ich fühle, ist eine große Ruhe. Ich merke, wie sehr mich die Rolle als Mutter erfüllt. Ab und zu setze ich mich an den Rechner und schreibe ein wenig. Das tut unheimlich gut. Weil ich dann merke: Ich bin ja noch mehr als „nur“ Mama. Das Schreiben, hier auf dem Blog und für all meine anderen Auftraggeber und redaktionellen Projekte erfüllt mich. Manche gucken ein wenig erschrocken, wenn ich sage, dass ich schon wieder arbeite. Aber es ist natürlich ein anderes Arbeiten als sich nach festen Bürozeiten richten zu müssen. Ich bin sehr dankbar, dass ich so arbeiten kann und darf.
Zeit für sich finden : Für Mamas unheimlich wichtig
Und ich nehme mir meine Auszeiten. Ich muss nicht immer alles selbst machen. Ich muss nicht perfekt sein. Ich nutze das Netzwerk, das wir uns bewusst aufgebaut haben. Großeltern, Babysitter, Putzkraft – manchmal muss man ein bisschen Arbeit einfach auslagern. Und wenn es Geld kostet: Mir ist es das wert. Ich setze mich dafür mit dem Bub einfach mal eine Stunde ins Café. Und mache nichts außer Zeitung lesen. Das erdet mich.
Mir sind die vielen Privilegien bewusst, die ich habe. Ich will das Glück nicht herausfordern, deswegen genieße ich es gerne ganz einfach still. Aber ich wollte es einmal hier aufschreiben. Weil es sich einfach wunderbar anfühlt.
Angekommen zu sein.
Den ersten Monat mit dem Babybub könnt ihr hier nochmal nachlesen. Auf geht’s in Monat Nummer 3! Unser erster Urlaub steht an – über Ostern geht’s nach Südtirol.