Grünkohl ist ja eines der Superfoods der Stunde. Kein (Green) Smoothie mehr ohne das Zauberding, als Salat oder Gemüse sowieso – voller Antioxidantien, Vitamine, Ballast- und Mineralstoffe. Nachdem ich vor einiger Zeit auch mal was mit Chia-Samen probiert hab, hat mich nun also auch der Grünkohl gepackt.
Allerdings, zum Einstieg muss ich erstmal gestehen: Ich hasse Kohl eigentlich. Meine komplette Kindheit habe ich damit verbracht, würgend vor all den Kohlsorten zu flüchten, die meine Eltern versuchten, mir aufzutischen. Irgendwann merkte ich dann aber doch, dass Blumenkohl ganz okay schmeckt, Brokkoli liebe ich mittlerweile sogar. Nur die tiefe (sehr tiefe!) Abneigung gegen Rosenkohl, die ist geblieben.
Und als eingeborene Süddeutsche steht Grünkohl auch nicht so wirklich auf meiner Erfahrungsliste … irgendwie war das für mich immer ein norddeutsches Gericht, das auf meinem Teller also nie stattfand.
Jetzt bin ich ja aber eine urbane Mutti und natürlich schmatze ich dann eben doch mal den grünen Smoothie mit dem Grünkohl drin (am liebsten bei Superdanke bei mir ums Eck in der Fraunhofer Straße), ist halt so. Und da bin ich eben nun auf den Grünkohl gekommen, las dann noch einen Post auf Facebook darüber, was man mit dem Wundergemüse alles anstellen kann und beschloss, mal Grünkohl-Chips zu machen.
Im Bio-Laden kannst du die Dinger für 4,95 Euro kaufen (kleine Mini-Tüte, selbstverständlich) – so ein Schmarrn, denkt sich die patente Hausfrau von heute (die natürlich im Bio-Laden einkauft, ab und zu dann aber doch mal ihr Hirn einschaltet) und kauft sich beim Gemüsehändler ihres Vertrauens mal einen riesigen Berg Grünkohl. Und mit dem macht sie dann die Chips. Das geht super schnell und erfordert eigentlich auch keine Kochkenntnisse. Man sollte nur ein paar Dinge beachten.
Grünkohl-Chips
500 g Grünkohl
2 EL Sesampaste
4 EL Öl
Salz und Pfeffer
Den Grünkohl abzupfen und die dicken Stengel entfernen (es lohnt sich, ein wenig akribischer zu sein als ich, denn die festeren Stengel werden leider beim Backen nicht knusprig sondern eher gummimäßig.) Die Sesampaste mit Öl, Salz und Pfeffer zu einer Marinade rühren und den Kohl damit vermengen (gut durchmischen). Die Stücke dann auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. (Lieber zwei Bleche verwenden und die Blätter nicht zu nah aneinander legen, dann werden sie knuspriger). Bei 140 Grad (Umluft) etwa 30 Minuten kross backen.
Am besten schmecken die Grünkohl-Chips dann direkt vom Blech. Ich hab einen Teil davon in eine Tupperdose getan – schlechte Idee, die wurden ziemlich matschig. Ob das Ganze dann eine Alternative zu herkömmlichen Chips ist und man sich dann sonntags beim Tatort gucken ein paar Kohlblätter reinziehen mag, möge jeder selbst entscheiden.
Ich fand’s lecker und viel weniger „kohlig“ als gedacht. Ich würde beim nächsten Mal nur eben drauf achten, dass wirklich alles schön knusprig wird.
Tipp: Das Chips-Konzept funktioniert auch mit Pastinake oder Roter Bete.