Tja. Warum blogge ich? Ich schreibe wohl einfach zu gerne. Und nach einigen Jahren, in denen ich immer das schrieb, was andere sich vorstellten, nach fixen Regeln und Maßstäben, und dazwischen viele Freigabeschleifen und Korrekturen und sonst was, da gefiel mir der Gedanke, einfach mal schreiben zu können was ich will. Ohne Regeln. Ohne Freigaben. Ich bin Texterin, Chefredakteurin und Schlussredakteurin in Personalunion.
Außerdem bekam ich ein Kind und das Leben wurde anders. Ohne Wertung. Einfach anders. Und weil man solch ein neues Leben auch gerne festhalten mag, in Texten und in Bildern, da fing ich eben mit diesem Blog an. Ohne Hintergedanken. Ohne feste Themenbereiche. Fand mit der Zeit heraus, wie viele geniale Mama-Blogs es gibt, die sich gegenseitig mit kreativen Ideen überbieten, man weiß gar nicht, welcher nun toller, schöner, witziger ist. Mein eigenes kleines Blog-Pflänzchen führte ein ziemliches Schattendasein, bis ich dann nach mehr als einem halben Jahr an der Akademie der Bayerischen Presse ein wunderbares Seminar belegte. Thema: Bloggen. Da saßen nun also Leute, die bereits bloggten oder ein Blog planten, Themen querbeet. Da ging es um Fußball, um Youngtimer, um Kinderbücher, Wirtschaftsthemen, vegane Küche. Ja, und plötzlich gefiel allen mein Blog. Huch!
Man könnte es als Startschuss sehen, dass es von da an erst so richtig losging. Über tausende Besucher kann ich immer noch nicht berichten. Ich kann weder stricken noch nähen und basteln. Ich kann also überhaupt nicht in kleinster Weise gar niemals mit den tollen Ideen und Projekten der schönen DIY- und Mama-Blogs dieser Welt mithalten. Aber ich kann schreiben. Und berichten, was ich meiner kleinen Welt im Millionendorf München so vor sich geht. Was mich bewegt und was mir gefällt. Denn das gefällt ja vielleicht auch anderen. Und ich kann unterwegs sein. Ja, das kann ich wohl. Das war mein altes Leben und diesen Teil habe ich in das neue, in das Mama-Leben übernommen. Reisen war mein Beruf und ich habe es geliebt. Und ich liebe es heute noch. Daher gibt es hier immer mal wieder schöne Reisegeschichten. Es ist anders geworden, sicher. Aber nicht schlechter. Anders eben. Ja, ich vermisse es, mich einfach in den Flieger setzen zu können und mal nach New York zu reisen. Oder in mein geliebtes Kalifornien. Nach Südostasien oder Ostafrika. Das geht alles nicht mehr so einfach. Das Schöne am Bloggen ist, dass einem die Welt dennoch offen steht. Weil man seine Träume, seine Erinnerungen und seine Gedanken niederschreiben kann. Das ist für mich das Wunderbare am Bloggen.
Darüber, das alles noch professioneller zu betreiben, habe ich natürlich schon nachgedacht. Immerhin war (und ist) es auch mein Beruf, Kooperationen zu betreiben … die langen Jahre als PR-Tante lassen grüßen :-) Aber irgendwie fand ich es noch nicht notwendig, mich in dieses Business wirklich hineinzustürzen. Ich blogge und mag es. Ich zähle keine Klicks, zumindest nicht ständig. Klar schaue ich in meine Statistiken und es interessiert mich, woher meine Leser kommen. Ich freue mich über Kommentare und Besucher. Über Bloggerkollegen aus ganz anderen Themenbereichen. Ich lese gerne quer durch andere Blogs, aber ich hab zugegebenermaßen zu wenig Zeit, um das intensiv zu betrieben. Kind, Haushalt und mein aktueller Job als Freelancerin fordern dann doch auch einige Aufmerksamkeit.
Trotzdem mag ich nicht mehr aufs Bloggen verzichten. Es ist zu wunderbar, sich einfach austoben zu können, im großen Universum der Bloggerei.
Dieser Text entstand als Beitrag auf das aktuelle Short Stories Thema “ I love to blog“ auf jolijou.com. Da geht es in diesem Monat um folgende Fragen:
“Warum hast Du angefangen zu bloggen? Was hat Dir das Bloggen bereits gebracht? Wann schreibst Du Deine Postings? Was ist für Dich wichtiger- Text oder Fotos? Welche Art von Blog schreibst Du? Food-Blog? Lifestyle-Blog? Mami-Blog? Deko-Blog? Politik-Blog? Buch-Blog? Bloggst Du nur für Dich oder verfolgst Du mit Deinem Blog andere Ziele? Sind Dir Kooperationen mit anderen Bloggern oder Unternehmen wichtig oder eher nicht? Hast Du durch’s Bloggen neue Menschen kennen gelernt oder möchtest Du das vielleicht gar nicht? Fragen über Fragen…. erzähl doch mal!”
2 comments
Danke mein Lieber! Spaß ist ja auch das Wichtigste an der Sache. Ich würde gerne noch viel mehr hier machen und es gibt noch so viele schöne Themen. Da müsste der Tag dann aber ein wenig länger sein. Oder meine Prioritäten anders? Na, wer weiß. Ich mag es auch so, wie es ist.
Ja, mir gefällt Dein Blog auch super – und vom ersten Tag an! Schreiben kannst Du wirklich gut und dazu die Bilder und nützlichen Tipps und Info, hinter denen Deine professionelle Reiseerfahrung und PR-Kenntnisse hervorlugen – das ist schon eine gewinnende Mischung, allerdings! (y)