Vor ein paar Tagen rief Die kleine Botin Daniela zu einer Fasten-Challenge auf. #wenigermehr lautet das Motto, das ab heute gilt. Denn traditionell beginnt die Fastenzeit ja am Aschermittwoch (also heute) und endet an Ostern. Eigentlich war es die Zeit der geistigen Vorbereitung auf das Hochfest Ostern, das ja das höchste Fest der katholischen Kirche ist. Dazu gehörte Beten und eben auch das Weglassen von körperlichen Genüssen wie Fleisch oder Alkohol.
Besinnung, Achtsamkeit, Gutes nur für mich
Vom religiösen Ursprung hat sich das Fasten mittlerweile ziemlich entfernt, aber der Grundgedanke ist der gleiche geblieben: Es ist eine Zeit, in der man sich auf sich und seinen Körper besinnt. In der man „achtsam“ mit sich umgeht (ich mag diesen Begriff Achtsamkeit eigentlich nicht so sehr, weil er so ein Modebegriff geworden ist, der viel zu gießkannenmäßig eingesetzt wird), in der man seinem Körper Gutes tut, indem man ihm Dinge entzieht, die belasten können. Und, natürlich, ist es auch eine Art des Entsagens, des Verzichts. Um ins „Reine“ zu kommen mit sich und der Welt – wann könnte man das besser als zu Beginn des Frühlings, wo die Tage wieder länger werden und das Licht heller und in denen man sich plötzlich wieder so frisch und beschwingt fühlt?
Was lasse ich weg: Zucker? Alkohol? Plastik?
Als ich nun Danielas Aufruf sah, wusste ich sofort, dass ich dabei bin. Die Frage war nur, in welcher Art und Weise. Seitdem ich vor knapp eineinhalb Jahren meine Ernährung komplett umgestellt habe, esse ich kaum noch Zucker. Alkohol trinke ich zwar gern, aber selten, seitdem mich zwei Schwangerschaften und Stillzeiten gelehrt haben, dass es auch ohne ganz gut funktioniert. Sport mache ich so gut es geht regelmäßig. Wie könnte ich also fasten, um tatsächlich diese Fastenzeit für mich im ganz klassischen Sinn zu einem Verzicht auf etwas zu machen?
Plastik kam mir in den Sinn. Seit einiger Zeit bin ich sensibilisiert für dieses Thema. Ich hab es verworfen, denn das ist etwas, das ich gerne immer machen möchte, nicht nur in der Fastenzeit. (Wenn ihr zu dem Thema mehr lesen möchtet, schaut bei Alex und ihrer Seite livelifegreen vorbei). Und als ich so nachdachte und darauf herumkaute, wusste ich es plötzlich. Na klar!
Ich mach digitales Social Media Detox.
Denn das, ich gebe es zu, wird mir richtig, richtig weh tun. Ich bin ein Social-Media-Junkie. Mein Mann hat schon behauptet, meine Hand wär an meinem Handy festgewachsen und er ärgert sich öfter mal drüber, dass ich ständig dasitze und „tippsle“, wie er es nennt.
Nun gut, es ist ja auch mein Job. Ich bin Online-Redakteurin und die Social-Media-Betreuung diverser Kanäle gehört zwangsläufig dazu. Vom Blog mal ganz angesehen, den ich natürlich auch via Facebook, Instagram und Pinterest bespiele (immerhin halte ich mich bei Twitter zurück, wenn ich das auch noch intensiv machen würde, müssten meine Tage mehr als 24 Stunden haben). Das Dilemma ist also: Ich arbeite mit diesen Medien, und Privates und Berufliches verschwimmen da ganz schnell mal.
Deswegen also diese Challenge. Ich finde, es ist wichtig. Denn ich merke es selbst seit geraumer Zeit: Die digitale Welt nimmt zu viel Platz in meinem Leben ein. Ich habe mal überschlagen, dass ich am Tag zwei bis drei Stunden im Netz verbringe (Arbeitszeit am Rechner, in der ich Texte schreibe usw., nicht eingerechnet). Neben Social Media lese ich Artikel, schreibe WhatsApp-Nachrichten und scrolle mich durch Facebook. Gerade letzteres ist ganz schön zeitfressend. Ich gehöre nämlich zu der Sorte Leser, die auch die Kommentare (und Kommentare zu den Kommentaren) lesen. Meist endet das damit, dass ich mich furchtbar aufrege über ein Thema und die dummen Kommentare dazu, dass mich das noch ewig beschäftigt. Immerhin schreibe ich selbst (fast) keine Kommentare mehr, das habe ich eine Zeitlang gemacht und gemerkt, wie sehr mich das fertig macht. Also lass ich es sein.
Zwei Stunden mehr Zeit am Tag! Wie herrlich ist das denn?
Wenn man nun also annimmt, dass ich gute 2,5 Stunden am Tag im Netz verbringe und davon etwa eine halbe Stunde Arbeitszeit abzieht, die ich für die Arbeit brauche, dann bleiben knapp 2 Stunden, die ich mit Rumsurfen vergeude. Pro Tag! Zugegeben, ich liebe die halbe Stunde, die ich in der Früh habe, wenn ich nach der Kita-Ablieferrunde nach Hause komme. Dann trinke ich einen Kaffee und lese Online-Nachrichten, das ist quasi meine morgendliche Zeitungslektüre.
Aber es ist halt auch viel Quatsch dabei, siehe Facebook, und deswegen möchte ich das hier und jetzt ABSTELLEN: Genauso wie die Dreiviertelstunde, die ich gut und gerne nochmal online bin, bevor ich ins Bett gehe (oder, noch schlimmer: Ich lese IM Bett).
Zwei Stunden Zeit am Tag, die man für andere Dinge verwenden kann – klingt doch erstmal gar nicht so schlecht oder? Zwei Stunden am Tag sind 14 Stunden in der Woche, sind knapp 60 Stunden im Monat.
S E C H Z I G Stunden! Was man alles damit machen kann. Ich hab mal überlegt:
- Endlich mal wieder ein Buch lesen.
- Briefe an liebe Menschen schreiben.
- Sport machen.
- In die Sauna, zur Massage, zur Kosmetik gehen.
- Mit den Kinder spielen.
- Freunde treffen.
- Essen gehen.
- Einfach mal nichts tun.
Ach, die Liste man vermutlich ewig weiterführen (sie deckt sich auch sehr mit meiner Bucket List für das neue Jahr, die ich im Januar erstellt habe) Wie immer ist es auch hier einfach eine Sache der Prioritäten.
Was ist mir wichtig? Wofür möchte ich meine Zeit verwenden?
Und genau deswegen gibt es hier nun bis Ostern jede Woche ein Update. Darüber, was ich geschafft habe. Und was nicht. Für mich als Motivation und für euch zur Inspiration. Wer mitmachen möchte: Die Blogparade läuft noch bis Ostern. Alle Infos findet auf Danielas Blog Die kleine Botin.
Wer fastet mit?
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