Es gibt Kombinationen, da zuckt man erstmal ein bisschen zusammen. „Männermagazin-Redakteur schreibt Kinderbuch“ gehört da sicherlich dazu. Ich zuckte also ein kleines bisschen, als ich eine Mail von Gordon erhielt, der mir erzählte, er habe ein Kinderbuch geschrieben, ob ich mir das denn mal anschauen wolle.
Gordon kenne ich gefühlt schon eine halbe Ewigkeit, er ist einer der besten Kumpel eines meiner besten Kumpel und wir sind uns immer mal wieder begegnet. Meistens in irgendwelchen Kneipen mit einer Flasche in der Hand. Seit knapp sechs Jahren ist Gordon Vater von Stella, der er das Buch gewidmet hat, ich habe mittlerweile zwei Kinder. Was also liegt näher, als dass wir uns jetzt tatsächlich mal treffen, um über Kinder zu sprechen.
Und da Gordon eben nicht nur Vater sondern auch Journalist ist, unter anderem einige Jahre bei der Männer-Style-Fibel GQ, war ich echt gespannt, wie das nun so ist mit Pia Pinselohr.
Schwimmende Schweine und wahre Freundschaft
Pia ist nämlich die Protagonistin in Gordons Buch – ein Pinselohrschwein aus dem Zoo, das zusammen mit seinen Freunden Eddie Erdmännchen und Alfred Alpaka ein großes Abenteuer erlebt. Als nämlich der Tierpfleger Theo in Rente geht und sein Nachfolger sich als kompletter Tierquäler erweist, geht Pia auf große Reise, um Theo zurückzuholen. Dabei geht es darum, dass Pinselohrschweine schwimmen können, um wahre Freundschaft und darum, dass man alles schaffen kann, wenn man nur will. Und ganz nebenbei ist Pia Pinselohr ganz einfach ein supersüßes Kinderbuch, auch schon für kleinere Kinder – schön illustriert und für zooaffine Menschen (wie uns) natürlich doppelt toll.
Die eigentliche Überraschung unseres Treffens ist, dass Gordon mir erzählt, dass er das Buch schon geschrieben hat, bevor er überhaupt Vater wurde. Ganz einfach, weil er unglaublich gerne in den Zoo ging (und geht) und seine Lieblingstiere mal in einem Buch abbilden wollte. Nach einigen Jahren, in denen das Manuskript in der Schublade lag und ein bisschen in Vergessenheit geriet, ist Pia nun aber doch noch in Buchform erschienen. Er habe, schildert Gordon, irgendwann angefangen, die Geschichte im Freundes- und Bekanntenkreis herumzureichen. Und alle wollten sie haben, genauso wie die Fassung, die er dann noch selbst als Hörbuch eingelesen hat.
Ich will mehr Pia! Und warum Enten manchmal wichtig sind
Da ist sie nun, die Pia. Eine total sympathische Heldin, von der man gerne noch weitere Abenteuer lesen möchte. Vielleicht kommt dann auch noch eine Ente mit in den Cast dazu. Denn durch Gordon habe ich eine besondere Beziehung zu den Enten im Zoo. Das letzte Mal, als wir uns sahen (echt schon laaange her, damals war ich zum ersten Mal schwanger), erzählte er mir nämlich von einem Zoo-Besuch mit seiner damals erst einjährigen Tochter. Dass sie vor dem Bären-Gehege standen und der Bär – was recht selten ist – herauskam und sich direkt vor den Besuchern postierte. Stella interessierte das null. Umso mehr aber die Enten, die im Wassergraben vor dem Bären-Gehege planschten. Seitdem muss ich im Tierpark ungelogen jedes Mal grinsen, wenn ich eine Ente herumschwimmen sehe.
Pia Pinselohr von Gordon Detels, illustriert von Mele Brink, ist erschienen im Verlag Edition Pastorplatz. Die 40 Seiten starke gebundene Ausgabe kostet 16,00 Euro. Zu bekommen beim Buchhändler eures Vertrauens. Empfohlen ist das Buch für Kinder ab 5 Jahren, aber auch jüngere Kinder können der Geschichte von Pia, Eddie und Alfred schon gut folgen.