Wie jedes Jahr überfällt mich auch dieses Jahr das Ende der Bärlauch-Zeit ganz rapide. Nun kann man ja vom Bärlauch halten, was man will. Man kann ihn sogar für ein völlig übergehyptes Gewächs halten. Für Unkraut, das nach Knoblauch stinkt. Man muss ihn also nicht mögen.
Aber irgendwie ist es halt mit dem Bärlauch so wie mit allem, was es nur saisonal gibt: Wenn die Zeit rum ist, dann dauert es erstmal ziemlich lange, bis man’s wieder bekommt. Das ist auch mit Spargel so. Und mit den Erdbeeren. Und eben mit dem Bärlauch, den es nur von März bis Anfang Mai gibt, wenn er dann anfängt zu blühen. Und dann recht schnell bitter und damit ungenießbar wird.
Und weil man eben mittlerweile zwar Orangen und Trauben und selbst Spargel und Erdbeeren (wenn man das denn will) das ganze Jahr über bekommt, den Bärlauch aber eben nicht, hat man eben diese Gedanken, wenn’s dem Ende zugeht. Ojemine, ich hab jetzt noch gar nicht so viel mit dem Bärlauch gekocht, dabei wollte ich doch noch, jetzt blüht er und ist nicht mehr genießbar, so ein Mist. So etwas in der Art. Zumindest ICH habe diese Gedanken schon durchaus gehabt.
Also hab ich flugs den letzten Bärlauch aus Schwiegermutters Garten eingesammelt und daraus ein Pesto gemacht. Das ist nämlich der alte Oma-Trick: Wenn du etwas haben willst, was keine Saison hat, dann weck es ein und mach es haltbar.
Und damit ist dieser Post auch schon fast zuende, denn dieses Pesto ist wirklich so pipi-einfach zu machen, dass das Rezept auch nur ein paar Sätze braucht:
Bärlauch-Pesto aus Omas Garten
Bärlauch waschen, kleinschneiden und im Mixer mit geriebenem Parmesan, Pinienkernen, Olivenöl und etwas Zitronensaft schön sämig pürieren. Nicht zu flüssig werden lassen, also das Öl lieber schön langsam zugeben. Mit Salz und Pfeffer würzen. In heiß ausgespülte Gläser mit Schraubverschluss füllen (das Pesto lässt sich auch ganz prima einfrieren). Fertig.
Und wer jetzt vergessen hat, den letzten Bärlauch der Saison einzusammeln, der wartet eben bis nächstes Jahr. Und tröstet sich derweil mit Spargel und Erdbeeren. Die haben noch ne ganze Weile Saison.