Aus dem Archiv – Oktober 2015 (aber immer wieder aktuell)
So, jetzt ist Oktober und der wunderschöne Spätsommer hat sich tatsächlich verabschiedet. Man könnte auch sagen, jetzt wird es wirklich Herbst. Der mit den bunten Blättern, den Nebelmorgen, den Stürmen und dem Pfützenwetter. Und so schade es ist, dass der Sommer jetzt endgültig vorbei ist: Es gibt auch eine Menge Dinge, die im Herbst so richtig Spaß machen und auf die wir uns jetzt so richtig freuen.
Indian Summer
Es ist so: Auch bei uns gibt es einen Indian Summer. Und ganz besonders schön ist der in den Bergen. Ich liebe diese Farbexplosion aus Gelb, Rot und Orange. Besonders schön ist dieser bunte Herbst am Ahornboden im Karwendel. Jedes Jahr Ende September / Anfang Oktober ist die Zeit, in der sich die Ahornbäume dort verfärben. Das wissen natürlich viele und dementsprechend voll wird es dort auch an schönen Wochenenden. Zumal man sehr leicht mit dem Auto hinkommt und gemütlich auch mit dem Kinderwagen dort entlang spazieren kann. Eine Alternative für alle, die höher hinauf wollen, ist die Tour über die Torscharte zum Kleinen Ahornboden. Aber die geht natürlich nicht mit dem Kinderwagen.
Nebelmorgen
Hört sich verrückt an, aber ich mag das: Diese grauen, feuchten Morgen, an denen die Feuchtigkeit in den Haaren hängen bleibt. An denen man tief Luft holt und den Herbst richtiggehend auf der Zunge schmecken kann. Wenn die Nebelschwaden über der Isar liegen wie ein Vorhang. Das hat für mich etwas unglaublich Beruhigendes, fast Meditatives. Am allerschönsten sind diese Morgen natürlich, wenn dann irgendwann die Sonne durch den Nebel bricht und die Welt plötzlich glasklar und strahlend wird.
Durch bunte Blätter toben
Blätterhaufen haben auf Kinder einen unglaubliche Anziehungskraft. Sobald da einer des Weges kommt, sitzen meine Kinder da drin. Sie wieder raus zu bugsieren ist ganz schön viel Arbeit. Mich erinnert es immer auch an meine eigene Kindheit – draußen toben, Blätter sammeln, die Farbverläufe bestaunen … Das ist so eine einfache Sache und vor allem eine, bei der auch Stadtkinder mal so richtig erfühlen können, was „Natur“ bedeutet. An wenig anderem kann man den Wechsel der Jahreszeiten besser erklären. Und die schönsten Blätter nehmen wir mit, trocknen sie zuhause und kleben damit Collagen.
Kastanienmännchen basteln
Noch so eine Sache, die Kinder begeistert. Kastanien sammeln! Und daraus dann Männchen basteln. Oder die braunen Kugeln zu Kastanienketten auffädeln. Das Netz ist voll von tollen Ideen, gebt mal bei Pinterest „Kastanien“ ein! Das Einzige, was mich immer nervt, ist diese Bohrerei … was hab ich dabei schon geflucht! Umso besser, dass ich just bei Tschibo einen 1a Kastanienbohrer entdeckt habe. Der kommt jetzt zum Einsatz, genug Kastanien haben wir auf jeden Fall schon gesammelt. Es werden täglich mehr :-) Und, wenn ihr nicht mehr wisst, was ihr mit all diesen Kastanien anfangen sollt, sie sich im Laufe des Herbstes so ansammeln: Wusstet ihr, dass Kastanien auch ein super Waschmittel sind?
Wellness
Ich bin eine Wellness-Fanatikerin. Anders kann man es nicht ausdrücken. Ich liebe Sauna, Massagen und den ganzen Krams. Und es gibt keine Jahreszeit, in der Wellness mehr Spaß macht als im Herbst (vielleicht noch im Winter, mit Schnee draußen). Weil man plötzlich dieses Bedürfnis nach Wärme und Einkuscheln hat. In dieser Zeit entdecke ich auch wieder meine Teekanne. Ich als Kaffeeholic bin ja eher geneigt, mir einen schönen Kaffee zu machen, aber im Herbst ist das anders. Da gehe ich dann in den Teeladen und kaufe mir einen schönen Kräutertee oder einen Vanilla Chai und trinke den auf dem Balkon mit Blick auf die Berge. Herrlich.
Auf meinem Wellnessprogramm für die nächsten Wochen steht übrigens unbedingt ein Besuch im Dorfbad Tannermühl in Bayrischzell. Das hat im Frühjahr eröffnet, ist klein und heimelig und die Idee dahinter finde ich toll: Ein kleines Spa, direkt am Bach mit Wasserfall, nur eine Handvoll Leute … Ich bin auch wirklich gerne beispielsweise in der Therme Erding, aber die ist mittlerweile so riesig geworden, dass es mir irgendwie schon wieder zu groß ist. Und wer ohnehin schon in Bayrischzell ist, kann auch gleich im tollen Hotel Tannerhof absteigen. Der hat dann sogar eine eigene Sauna.
Drachen steigen lassen
Wenn ich an Kindheit im Herbst denke, dann sind da Drachen. Wir haben einmal zusammen mit meinem Vater einen eigenen gebaut, der war riesengroß (zumindest in meiner Erinnerung). Wir sind damit raus aufs Feld und haben ihn steigen lassen, was nicht so einfach war, weil er so groß und sperrig war. Aber es war ein Riesenspaß. Ich gestehe, um einen Drachen selbst zu bauen, fehlen mir die Zeit und die Muße. Wir haben einen, der mal als Werbegeschenk bei irgendeiner Bestellung bei einem Online-Shop dabei war – und der tut seinen Dienst genauso. Denn wenn man mal ehrlich ist: Der Spaß ist auch irgendwie endlich, nach ein paar Runden rumrennen sind die Kids müde und haben keine Lust mehr und dann steht man dann da und denkt sich: Okay, auch gut. Gehen wir eben wieder nach Hause. Oder hüpfen noch ein bisschen im nächsten Blätterhaufen rum.
Sport machen
Das könnte man auch beim Punkt Wellness einordnen, weil es ja auch etwas ist, was man für sich tut. Ich habe mittlerweile eine Balance gefunden, dass ich Sport nicht mehr so sehr aus dem Wettkampfgedanken – ich muss besser werden, ich muss abnehmen, ich muss dies, ich muss das – sehe, sondern sehr viel entspannter. Ich mache Sport, weil ich merke, dass es mit gut tut. Punkt.
Und jetzt im Herbst habe ich dazu auch wieder Muße. Im Sommer ist das immer so ein bisschen eine Sache – da gibt es so viele Dinge, die man zuerst erleben und erledigen möchte. Denn die Zeit ist ja so kurz und es gibt so viele Draußen-Aktivitäten, die man in diese paar Wochen „hineinquetschen“ möchte. Daher freue ich mich umso mehr, dass ich jetzt im Herbst wieder regelmäßig zum Yoga und zum Pilates gehen werde (gleich mal Druck aufbauen: Ich WERDE hingehen :)), ganz zu schweigen von meiner sehr geliebten TRX-Stunde, die ich in den letzten Monaten echt schmählich vernachlässigt habe.
Dann lohnt sich auch endlich mal wieder die sündteure Rate fürs Fitnessstudio (kleiner Tipp für die Münchner Locals: MySportLady in der Klenzestraße/Glockenbachviertel – tolles Studio, aber eben nicht billig, dafür aber auch mit sehr professioneller Kinderbetreuung)
Backen
Ich gebe es zu: Ich bin echt keine große Bäckerin. Mein Mantra ist eher: Der Konditor bekommt das so viel besser hin, wieso sollte ich da also nicht auf den Profi vertrauen. Aber gerade im Herbst überkommt es mich dann doch. Dann will ich Apfelkuchen backen und Bratäpfel in den Ofen schieben und oberleckeren Zwiebelkuchen machen (der schmeckt auch wirklich nur im Herbst). Und ganz klammheimlich schon mal nach Plätzchenrezepten Ausschau halten. Das sind dann die Kekse, die meistens nie gebacken werden, weil sich meine Back-Euphorie nie bis in die Adventszeit hält.
Feste feiern
Auch das ist Herbst: Es gibt so viele schöne Feste. Das Oktoberfest ist ja jetzt schon rum – ich habe es tatsächlich zweimal dorthin geschafft. Immer am Nachmittag. Immer mit Kindern. Okay, die wilden Zeiten, als wir 12 Stunden lang feiernd auf den Bänken standen sind vielleicht vorbei. Aber die Magie der Wiesn ist immer noch da, und vielleicht ist sie mit Kindern sogar noch schöner. Weil da die Wiesn auf ihr Wesentliches reduziert wird, und das ist so viel mehr als das Saufgelage und das Faschingstheater, als das sie in erster Linie immer wahrgenommen wird.
Aber auch in den Wochen danach gibt es so viele schöne Traditionen und Bräuche: Erntedank und dann das Kirchweih-Wochenende, bei dem man traditionellerweise in Bayern Enten- oder Gänsebraten macht und Kirchweih-Nudeln isst (eine Art von Schmalzgebäck).
Und auf ein Fest freue ich mich ganz besonders: Am 6. November ist Leonardi und das wird im Bayrischen Oberland rund um Bad Tölz, den Tegernsee und den Schliersee immer mit unglaublich schönen Pferde-Umzügen gefeiert. Und da das in diesem Jahr ein Sonntag ist und wir ja mittlerweile Part-Time-Schliersee-Bewohner sind, wird das noch doppelt gut. Seit Jahren will ich zum Leonardi-Ritt und jetzt endlich, in diesem Herbst, werde ich es tun und hingehen.
Und was habt ihr alles vor im Herbst? Viel Spaß bei allem!
Eine schöne Liste mit Herbst-Freuden gibt es übrigens auch bei meinen Blogger-Kolleginnen Capppu Mum und Meine Svenja. Und meine liebe Freundin Alex hat grade darüber gebloggt, wie sie im Herbst immer den Aufräum-Fimmel bekommt.
