Was war das für eine Woche! Der Föhn hatte sich breit gemacht über dem Voralpenland und es war so warm, dass man Leute im T-Shirt sehen konnte und sogar welche, die sich nackt an die Isar gelegt haben. Die Skifahrer haben geweint, denn es gibt ja gerade eh so wenig Schnee und wenn die Temperatur auf 15 Grad und mehr klettert, ja, dann hat man halt eher Frühlingsgefühle als Pistengaudi.
Noch etwas gab es diese Woche – einen unserer speziellen Feiertage, den Dreikönigstag nämlich, das ist zwar keine bayerische Erfindung per se, aber immer ein ganz wunderbarer Tag, um das Ende der „staden Zeit“ zu zelebrieren – jener Zeit zwischen den Jahren, in denen man alles ein wenig runterfährt und sich einfach im Ferienmodus dahintreiben lässt.
Diese Woche kam das also zusammen: Feiertag und Föhn, und wir machten einen Ausflug an den Wörthsee. Der liegt eine halbe Autostunde vom Münchner Zentrum entfernt und ist einer meiner Lieblingsseen im Umland. Warum? Ganz einfach: Weil er so schön klein und schnucklig ist. Der Starnberger See und der Ammersee liegen ganz nahe, aber irgendwie trotzdem weit weg. Und er ist zu jeder Jahreszeit einen Ausflug wert.
Also fuhren wir hin: Vier Erwachsene und drei Kinder und spazierten einfach umher. Vor dem Kiosk an der Liegewiese stapelten sich fast die Menschen und im wunderschönen Biergarten vom Restaurant Raabe am See gab es stundenlang keinen freien Platz. Kein Wunder, ich wär da auch nicht mehr weggegangen, wenn ich erst mal gesessen hätte.
Der Föhn hatte den Himmel blank geputzt, die Enten waren in Hochform, alle verfügbaren Liegestühle ausgeklappt und dann kamen auch noch ein paar Stand-Up-Paddler vorbei. Die Kinder fütterten die Enten, die Eltern tranken Kaffee und fast hätte man denken können, es sei Sommer.
In ein paar Tagen, wenn der Winter zurückgekehrt ist (und das wird er – die Erfahrung sagt, dass er dann auch gerne mal bis Ostern bleibt), machen wir uns einen warmen Tee, schütteln das nasskalte Wetter aus den Mänteln und werden uns denken: Wie schön, dass es Tage wie diese gibt. Feiertags-Sonnen-Sommer-im-Winter-Tage.
Euch allen ein schönes Wochenende!
PS: Um den Wörthsee kann man auch einmal herum wandern. Das klappt sogar mit dem Kinderwagen. Am See gibt es Hinweisschilder mit der Wegbeschreibung. Einziges Manko: Man geht nicht immer am See entlang, weil an vielen Stellen Grundstücke zwischen Ufer und Weg liegen. Trotzdem eine schöne Idee für ein bisschen Bewegung in wunderbarer Landschaft und mit Blick auf die Berge. Gesamtstrecke etwa 12 Kilometer, 50 Höhenmeter, drei Stunden Gehzeit.
3 comments
Ja, hier kann man es schon aushalten, fürwahr!
Ja, hier kann man’s schon aushalten, fürwahr!
Schöne Fotos von einem meiner liebsten Seen!