Kaffee und Mama ist eine ziemlich verbreitete Symbiose – denn wir Mütter brauchen unser liebstes Heißgetränk manchmal einfach ganz dringend und am besten intravenös. Zum Wachwerden nach harten Nächten mit Baby und Kleinkind, zum Ratschen mit den Freundinnen oder einfach zwischendurch, weil’s gut schmeckt und gut tut.
Kein Wunder, das viele Mamas Stammgäste im Café sind, und irgendwoher muss der Begriff „Latte-Macchiato-Mutti“ ja kommen. Wobei, ich gestehen muss, dass ich nach dem ersten Kind viel öfter im Café saß als jetzt mit zweien. Irgendwie hatte ich damals wohl noch mehr Zeit.
Trotzdem: Die Kaffeepause zwischendurch lasse ich mir nicht nehmen – denn diese Momente, in denen ich zwischendurch einfach mal abschalte und dabei eine Tasse Kaffee genieße, sind mir heilig. Glücklicherweise liegen einige tolle Cafés auch direkt vor meiner Haustür, so dass ich zwischendurch immer mal wieder schnell reinhuschen kann für einen kurzen Koffein-Stopp.
Meine liebsten Locations in meiner Heimat-Hood habe ich euch hier mal zusammengestellt. Für alle Glockenbach- und München-Mamis (und Vatis natürlich auch), für alle Besucher und Gäste und Freunde schöner Café-Kultur.
Der Kaffee ist in allen genannten Läden wirklich gut bis sehr gut, egal ob Cappuccino, Latte Macchiato oder Espresso (glaubt, mir, ich hab das jahrelang im Finetuning getestet). Und darüber hinaus bieten sie alle ein tolles Ambiente. Ganz wichtig auch: Kinder (und auch Kinderwägen) sind überall willkommen! Da bleibt man gerne auch noch zu einer zweiten oder dritten Tasse.
Meine liebsten Kaffee-Hotspots im Glockenbach
Götterspeise
Dieser Laden in der Jahnstraße ist wahrlich göttlich. Denn neben Kaffee gibt es dort auch allerhand süße Leckereien – Pralinen, Schokolade, Kuchen, Croissants … eben alles was happy macht. Zum Direkt-Essen oder auch Mitnehmen. Ich habe in der Götterspeise auch schon viele tolle Geschenke und Mitbringsel für liebe Menschen gefunden. Dazu ist alles immer so schön dekoriert und wunderschön anzuschauen. Seinen Kaffee trinkt man am besten draußen auf den niedrigen Holzbänken mit Blick auf das Geschehen an der Kreuzung Westermühl-, Jahn- und Hans-Sachs-Straße.
Man Versus Machine Coffee Roasters
Die Rösterei in der Müllerstraße verkauft ihren eigenen Kaffee. Und der ist unglaublich gut! Neben den üblichen Verdächtigen gibt es dort auch besondere Kaffeespezialitäten wie Cold Brew im Sommer, das ist kalter Kaffee mit einem Hauch von Orange. Total lecker! Sitzen kann man draußen oder im cool eingerichteten Laden zwischen Kaffeesäcken. Mein Lieblingsplatz: Die Fenster-Sitzbank mit Blick nach draußen.
Flushing Meadows
Das Flushing Meadows ist eigentlich ein Design-Hotel, die Bar im obersten Stock steht aber jedem offen. Und das ist ein echter Geheimtipp! Während es abends recht voll ist mit Leuten, die auf der Dachterrasse einen Drink genießen, ist es am Vormittag, wenn die Hotelgäste ihr Frühstück beendet haben, meistens recht leer. Dafür aber umso schöner! Frühstück gibt es à la carte, beispielsweise ultraköstliche Eier im Glas, dazu guten Kaffee und einen Megablick über das Glockenbachviertel.
Fugazi 15
Das ehemalige Zoozie’z hat sich seit seiner Umbenennung vor zwei Jahren eigentlich nicht wirklich verändert. Auf der Karte stehen jetzt mehr italienische Gerichte, das tolle Frühstück gibt es aber immer noch. Die Lage direkt an der Isar macht das Fugazi und seine schöne Terrasse also nach wie vor zu einem Mami-Hotspot. Denn schließlich liegt es direkt an der Kinderwagen-Rennstrecke entlang der Isar. Ich liebe diesen Laden, gerade seitdem ich Kinder habe, auch weil der Service extrem kinderfreundlich ist. Bei schlechtem Wetter oder im Winter sitzt man auch drin sehr schön, beispielsweise direkt an der großen Fensterfront neben dem Eingang mit Blick auf die Wittelsbacherbrücke.
Dompierre
Vive la Fance! Die französische Bäckerei Dompierre hat seit zwei Jahren eine Filiale in der Hans-Sachs-Straße und was soll ich sagen: Die süßen Köstlichkeiten die es dort gibt, sind einfach der Hammer. Meine Lieblingssünde: das Marzipan-Croissant. Das hat zwar unendlich viele Kalorien, aber das ist in dem Fall auch wirklich egal. Denn die Dinger sind einfach köstlich. Das gilt auch für die anderen Versuchungen, die in der Vitrine liegen – Eclairs, Brioches, Madeleines, Tartes … Dazu gibt es selbstverständlich Milchkaffee, den man stilecht an kleinen Bistrotischen draußen oder in kleinen Sitznischen drinnen genießen kann.
Patisserie Dukatz
An manchen Morgen, wenn ich diesen klassischen Mama-Durchhänger habe (man bekommt immer zu wenig Schlaf), ist das Dukatz ganz oft meine Rettung. Ich bringe meine Tochter zum Kindergarten und auf dem Rückweg kehre ich auf einen doppelten Espresso ein. Dann sitze ich auf den Hockern am Fenster und lese ein bisschen Zeitung und lasse mich berieseln vom leisen Raunen im Café. Das Dukatz ist klein, man muss sich also schicken, überhaupt einen Platz zu bekommen. Mit Kinderwagen nicht optimal, denn es ist schlichtweg zu wenig Platz. Man kann aber auch draußen sitzen, als Alternative. Die süßen Köstlichkeiten in der Vitrine, Eclairs, Tartes und Törtchen sind allerdings alternativlos.
Trachtenvogl
Der Trachtenvogl läuft bei mir immer noch nicht so wirklich unter der Kategorie „Café“. Früher war das nämlich eine Ausgeh-Location und Teil unserer nächtlichen Bar-Hopping-Runden durchs Viertel. Ich hab so viele wunderbare Erinnerungen daran! Irgendwann wurde aus der coolen Bar ein Tagescafé, die Einrichtung blieb aber gleich. So sitzt man nun also zum Frühstück, Mittagessen oder einfach auf einen Kaffee auf den gemütlichen Sesseln und Sofas mit Retrocharme. Oder bei schönem Wetter draußen auf dem Gehweg – praktischerweise scheint dort nämlich genau zur Mittagszeit schön die Sonne hin. Mein Lieblingsplatz ist allerdings die Sitznische am Fenster, von der aus man ganz wunderbar das Treiben im Café beobachten kann. Und vor seinem inneren Auge die Abende nochmal Revue passieren lassen kann, als wir genau da vor der Bar standen, damals, in einem gefühlt anderen Leben. (PS Streng genommen liegt der Trachtenvogl ja gar nicht mehr im Glockenbachviertel, sondern im Gärtnerplatzviertel. Geschenkt!)
Kochhaus am Gärtnerplatz
Noch ein Vertreter des Gärtnerplatzviertels hier in der Liste. Und darüber hinaus ist das Kochhaus auch gar kein klassisches Café, sondern eher so eine Art begehbares Kochbuch. Die Idee: Es gibt eine bestimmte Anzahl an Gerichten, die jeweils inklusive aller Zutaten auf einem Tisch präsentiert werden. Nun gibt es im Kochhaus aber nicht nur Kochzutaten, sondern auch einen Café-Bereich, und zwar innen und außen. Und deswegen ist vor allem die Terrasse vor dem Laden einer meiner absoluten Geheimtipps (pssst, nicht weitersagen!). Denn kaum blinzeln mal zwei Sonnenstrahlen vom Himmel, wird’s schnell eng am Gärtnerplatz. Das Kochhaus ist eine super Alternative, wenn sich vor dem benachbarten Cotidiano oder dem Del Fiore die Leute schon auf die Füße treten. Und genau zur Vormittags- und Mittagszeit gibt’s auch Sonne satt. Mutterherz, was willst du mehr?
Hey, Kaffee-Mamas! Welches sind eure liebsten Läden?