Einer meiner neuen Lieblingsorte ist ein kleiner Laden, den man wohl zu Recht als Schatzkästchen bezeichnen kann: das Karusa in der Humboldtstraße in Untergiesing. Ich muss gestehen, dass ich mehr als zwei Jahre gebraucht habe, um es zu entdecken. Aber jetzt, wo ich es kenne, bin ich ständig dort.
Das Prinzip von Karusa ist simpel: Man mietet sich ein Fach und verkauft dort schöne Dinge, die man selbst herstellt. Beziehungsweise man geht äls Käufer dorthin und findet wunderbare Sachen für sich selbst oder zum Verschenken. Wenn man so will, dann ist Karusa eine Art analoges Dawanda. Aber eben zum Anfassen, das ist das Schöne. Bei aller Online-Liebe finde ich es nämlich fein, auch mal in einen „echten“ Laden zu gehen und die Dinge dort richtig in die Hand nehmen zu können.
Selbstgemachtes für Babys und Kinder
Ein Fokus des Angebots liegt klar auf Baby- und Kindersachen: Genähtes und Gestricktes, Gehäkeltes und Gefilztes türmt sich da in den Regalen, man kommt aus dem Schauen gar nicht mehr heraus und mag seine Nase immer tiefer in die witzigen, süßen und mit viel Liebe produzierten großen und kleinen Schätze stecken … Schnullerbänder, Pluderhosen, Hüllen für U-Hefte, Haarspangen, Bodys mit witzigen Motiven – ach, die Liste ist lang! Meine lustigste Neuentdeckung sind übrigens Pipi-Tipis. Das sind kleine Hütchen für Baby-Jungs, mit denen man verhindern kann, dass einen beim Wickeln der Struller-Strahl trifft. Sehr cool. Ist natürlich direkt in meiner Tasche gelandet.
Auch im Erwachsenen-Bereich lohnt sich das Stöbern allemal – Trachtenschmuck, Lampenschirme, Krawatten, Bilder, Gläser und Schlüsselbänder finden sich da. Tolle Ideen auch hier zum Verschenken oder für einen selbst. Und dann gibt es noch zwei ganz klassische Second-Hand-Bereiche, einen für Babys/Kinder und einen für Erwachsene.
Regelfächer zum Mieten
Platz für knapp 120 Regalfächer bietet die Ladenfläche von Karusa. Wer verkaufen möchte, hat die Wahl zwischen zwei verschiedenen Modellen. Entweder man mietet fest ein Fach (für aktuell 48 Euro im Monat) oder man bucht die „Light“-Variante auf reiner Provisionsbasis und erhält dann ein Fach für acht Wochen. Freie Fächer gibt es immer wieder, es lohnt sich also, im Laden nachzufragen.
Inhaberin Jessica und ihr Team beraten interessierte Aussteller auch erst einmal, ob ihr Produkt überhaupt in den Laden passt und wie die Verkaufschancen sind. Verkauf und Abwicklung werden übernommen; als Verkäufer muss man sich nur darum kümmern, dass das Fach regelmäßig neu befüllt wird.
Ich finde das Konzept „lokale Produkte aus der Nachbarschaft“ einfach ganz wunderbar – gerade weil ich ein Handarbeitsdepp bin, aber trotzdem gerne schöne Dinge besitze. Wie gut, dass es genug andere Leute gibt, die das richtig gut können! Und die dann in Läden wie dem Karusa genau die richtige Plattform für ihre Produkte finden.
KARUSA
Humboldtstr. 6 – 81543 München
Mehr Infos zum Laden und zum Konzept gibt es auf der Website von Karusa. Oder auf Facebook.
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