Man kommt ja mit der Zeit in so etwas wie eine eigene Baby-Dimension. Ehe man sich versieht, ist man überall und immerzu nur noch Mutti. Das macht Spaß und ich liebe mein Kind. Aber man muss auch mal abschalten. Ich dachte ja immer, ich bin so unabhängig und auch mit Nachwuchs wird sich nix ändern. Klar. Ich war auf einem Seeed-Konzert als Teresa gerade einmal drei Monate alt war. Wir sind mit ihr in Urlaub geflogen. Und zu meiner monatlichen Pediküre-Session nehme ich sie einfach mit.
Aber wenn ich ehrlich bin, dann überwiegt doch folgendes Szenario: Mami sitzt mit Baby und anderen Mamis und Babys im Café. Quatschend, fütternd, singend, streichelnd. Was auch immer. Wir gehen zum Mami-und-Baby-Yoga und zum Babyschwimmen, zum Pekip-Kurs und treffen uns mit den Mädels aus dem Geburtsvorbereitungskurs. Und weil der Beckenboden noch nicht mitmacht, walken wir mit dem Kinderwagen an der Isar entlang bis zum Trimm-dich-Pfad und machen da ein bisschen Pseudo-Training. Baby 24/7.
Gestern war ich nun also mal wieder draußen. Eigentlich ganz schnöde. In unregelmäßigen Abständen gibt es einen Stammtisch für Münchner PR-Ladies und -Herren. Na gut, zugegebenermaßen haben die sich in einer Bar direkt ums Eck getroffen. Aber trotzdem. Einfach mal rauszugehen und zu sagen: Papa, jetzt pass du mal auf – das muss man lernen, wenn man freischwebend in der Baby-Dimension umhergeistert.
Und was soll ich sagen: Es war – einfach toll. Zwei Stunden Leute treffen, quatschen – ja, auch über Kinder, aber in einem völlig anderen Rahmen – mal wieder ein paar Kontakte aktivieren. Raus sein aus der „Wie-viel-Brei-isst-denn-deiner-schon“-Thematik. Dafür über Tauchen im Oman sprechen, neuesten Klatsch erfahren. Ganz herrlich. Und dann zurück nach Hause und sich die schönste Begrüßung überhaupt abholen: das zauberhafte, verschlafene Lächeln eines kleinen Baby-Mundes.