Nun ist der kleine Muck schon wieder einen Monat alt und ich möchte gerne eine Tradition wieder aufnehmen, die ich schon beim Bub 1 sehr geschätzt habe: Eine kleine Dokumentation der ersten Lebensmonate hier auf dem Blog. Jeden Monat gibt es einen kleinen Einblick in das, was uns gerade bewegt und begeistert, nachdenklich macht und vielleicht auch mal wehmütig und traurig. Auch für mich sind diese zwölf Einträge, die ich damals geschrieben habe, wertvolle Erinnerungen an eine Zeit voller Zauber und magischer Mama-Momente. Eine Zeit, die so rasend schnell vergeht, dass man sie kaum greifen kann. Darum jeden Monat ein Text. Eine Zeitreise in Buchstaben.
Unser erster Monat: Erkenntnisse einer Dreifach-Mutter
Wenn man nicht zum ersten Mal Mutter wird, denkt man gerne mal, man wüsste schon alles. Vor allem, wenn das nicht mal das zweite, sondern sogar das dritte Kind ist. Ich will nicht verhehlen, dass ich auch so dachte. Nach einem Monat mit drei Kindern weiß ich vor allem eins: Ich weiß erstmal GAR NICHTS und davon sehr viel. Denn was nicht neu ist, hat man komischerweise irgendwie vergessen. Und muss so vieles leider doch erst wieder lernen.
Meine Top 10 der Dinge, die auch beim dritten Kind vielleicht nicht allesamt neu, aber durchaus immer wieder überraschend sind:
- Drei Kinder sind mehr zwei. Mein Standardspruch seit nunmehr fünf Wochen, wenn mich jemand fragt, wie es uns geht.
- Ältere Damen wollen immer in den Kinderwagen gucken. Immer.
- Baby-Jungs können sich selbst ins Ohr pinkeln. Oder aber sie pinkeln genau eine Sekunde, nachdem die frische Windel dran ist. Kacken macht dann auch besonderen Spaß (noch größer ist er nur, wenn grad keine Windel dran ist)
- Man wird irgendwie immer von diesen Attacken überrascht und hat natürlich grade nichts in der Hand, um die Sauerei abzuwehren.
- Man braucht sich wochenlang eigentlich nicht umziehen, denn jeder frischgewaschener Pullover macht sich nochmal besser mit Spuckflecken.
- Zum Friseur muss man auch nicht, denn Pferdeschwanz und der so genannte „Mama-Knödel“ (schnell und unsauber zusammengewurschtelte Haare) vertuschen sowieso, dass man keinen Schnitt mehr hat (abgesehen davon hat man ohnehin keine Zeit für einen Friseur-Besuch)
- Der Tag hat 24 Stunden, von denen man gefühlt 23 mit Stillen verbringt.
- Die noch in der Schwangerschaft optimistisch geäußerten Zeitpläne („Im März fange ich wieder mit Arbeiten an“) werden flugs revidiert. Ostern reicht auch. Oder Mai. Oder nach den Sommerferien. Ähnlich verhält es sich übrigens mit der Rückbildungsgymnastik. („Fange ich diesmal sofort damit an, wenn ich nach der Geburt zuhause bin. Und dann täglich 10 Minuten!“) Örgs. Finde den Fehler …
- Tolle Tipps wie „Schlaf, wenn dein Baby schläft“ stressen furchtbar. Hat nämlich schon bei Kind 1 nicht funktioniert, wie soll das dann mit dreien klappen (merke: einer davon ist immer wach!)? Genau. Gar nicht.
- Still-Demenz gibt es wirklich. Auch wenn ich es schon wieder vergessen hatte (haha :-D), es ist echt schlimm. Ich vergesse Termine. Namen. Geburtstage. PIN-Nummern. Meine Mützen und Handschuhe. Und natürlich, wie immer, die Vitamin-D-Tabletten (tröstlich ist nur, dass die anderen beiden Kinder auch noch nicht an Rachitis gestorben sind).
Und den elften Punkt gibt es noch obendrauf, und der ist ohnehin der wichtigste:
Liebe teilt sich nicht. Sie multipliziert sich.
Zum Baby-Monat 1 mit dem ersten Bub geht es übrigens hier entlang. Wer mal vergleichen will. Das mit dem ins Ohr pinkeln war damals schon aktuell.