Nach der Premiere im Dezember wollte ich also gleich mal hochmotiviert ins neue Jahr starten und tolle „12 von 12“ hinlegen – denn es war ja schon wieder der 12. (man sieht an solch einem Projekt mal, wie schnell ein Monat immer vergeht!)
Leider machte mir die kleine Madame einen Strich durch die Rechnung, denn sie bekam in der Nacht Fieber. Alarm, Alarm, schrillte alles – die Lungenentzündung ist ja gerade mal zwei Wochen her und zu allem Unglück weilte der Papa gerade in London. Also war der Morgen erst einmal im Eimer. Fieber messen, Wadenwickel machen, das volle Programm. Ich war total zerknautscht.
Meine liebe Freundin J. hat mich gerettet, denn sie kam zum Frühstück vorbei und brachte nicht nur eine Riesentüte vom Bäcker mit, sondern richtete das Frühstück (zu dem ja eigentlich ICH SIE eingeladen hatte) auch noch selbst her. Das Ergebnis: ein supertoller Frühstückstisch mit allem, was nach einer Fiebernacht mit wenig Schlaf wieder fit macht. Die Maus bekam einen pinken Luftballon und sah auch gleich wieder rosiger im Gesicht aus.
Außerdem gab’s noch einen Kinder-Cappuccino – guter Test, um herauszufinden, wie mies es ihr wirklich geht. Sie stürzte sich direkt drauf, ein Lichtblick. Hurra!
Alleine, es half nichts. Das Fieber blieb hoch und ich beschloss, in die Kinderbereitschaftspraxis im Schwabinger Krankenhaus zu fahren. Meine Sorge wegen der erst kürzlich ausgestandenen Lungenentzündung war echt groß. Der „Maxi“ ist die neueste Errungenschaft an der Kuscheltierfront – Geschenk der Uroma zu Weihnachten. Der kam selbstverständlich mit.
An der U-Bahnhaltestelle Scheidplatz hatte ich eine Art Dejà-Vu. Ums Eck habe ich zu Studentenzeiten gewohnt und ich war echt schon ewig nicht mehr dort. Ich weiß nicht, wie oft ich diese Rolltreppe schon benutzt habe – zu jeder Tages- und Nachtzeit. Es fühlte sich komisch an. So nah und doch ewig weit weg.
Ja. Dann halt mal rein. Herzklopfen.
So. Die Ärztin meinte, es sei ein Virusinfekt. Harmlos, aber eben mit hohem Fieber, ganz normal. Der erste Krippenwinter … ein Klassiker. Auf dem Rückweg ein kleiner Abstecher in den Luitpold-Park. Es war schön, mal wieder in der alten „Hood“ unterwegs zu sein!
Herzstück des Parks ist das Bamberger Haus. Ein echtes Schlösschen, das hier mal hinverfrachtet wurde. Im Sommer ein toller Biergarten mitten im Park. Jetzt im Winter sieht es natürlich ein bisschen trister aus, aber drinnen kann man auch schön sitzen und essen – wahlweise bayerisch-regional oder – im Keller – brasilianisch. Da machen sie nämlich Rodizio (viel Fleisch vom Grillspieß). Und wenn die Sonne so schön auf die Fassade scheint, kann man sich ausmalen, wie wunderbar das hier im Sommer ist.
Zurück im „Viertel“ noch ein kleiner Schlenker zur Isar, denn da ging gerade die Sonne unter. Habe ich erwähnt, wie sehr ich diesen Fluss liebe? Ich denke, solche Bilder machen deutlich warum. Das alles liegt direkt vor unserer Haustür. Manchmal fasse ich es gar nicht, wie schön es hier ist. Die Kräne am rechten Bildrand könnt ihr euch ja wegdenken. Die gehören zur Baustelle der „Rodenstock Gärten“ im Dreimühlenviertel. Eines dieser vielen Neubau-Objekte in München, die alle irgendwas mit „Gärten oder „Höfen“ heißen und für manch einen so richtig „Pfui“ sind. Weil eine Vier-Zimmer-Wohnung halt 800.000 Euro und mehr kostet. Aber das ist ein anderes Thema.
Der Kiosk an der Reichenbachbrücke – 24 Stunden geöffnet, und das in München! – ist sogar im Winter ziemlich frequentiert. Aber dort gibt es auch wirklich alles. Bier, Milch, Brot, Eier, was auch immer man braucht tags und nachts. Im Sommer ist die Schlange manchmal so lang, dass man Angst haben könnte, die Straße wird blockiert vor lauter Menschen. Direkt gegenüber bauen sie jetzt auch, die „Glockenbach-Suiten“. Ich bin gespannt, was die Leute, die sich da für teures Geld eine Wohnung kaufen (4 Zimmer hier: etwa eine Million), davon halten, wenn den ganzen Sommer über die Horden vor ihrem Fenster stehen (alles verglast versteht sich). Der Kiosk ist auf jeden Fall Kult.
Auf dem Rückweg zurück nach Hause liegt dann noch die Konditorei Mische. Meiner Ansicht nach gibt es hier mit die besten Kuchen der Stadt. Optimal, dass der Laden sich direkt uns um die Ecke befindet.
So. Bis hierhin bin ich gekommen. Habe den Post vorbereitet, die Bilder hochgeladen. Wollte noch zwei weitere Bilder dazufügen. Und dann ist es passiert. Die Maus hatte wieder einen Fieberkrampf. Und der war anders und viel, viel schlimmer als die Krämpfe zuvor. Er dauerte viel zu lange. Also habe ich den Notarzt angerufen. Und wir kamen direkt wieder nach Schwabing ins Krankenhaus. Dort, wo ich ja am Nachmittag schon gewesen war.
Und deswegen kommen meine „12 von 12“ auch gleich mal viel zu spät und auch nur mit zehn Bildern statt mit zwölf. Aber ich denke, ich bin entschuldigt. Wir sitzen immer noch im Krankenhaus, es wird viel getestet und untersucht. Ich hoffe das Beste. Nein, so war das alles nicht geplant. Ich möchte euch dennoch an meinem „Zwölfer“-Tag teilhaben lassen, auch wenn er sicherlich kein Bilderbuchsonntag war und dann auch noch recht dramatisch endete.
Nächsten Monat wird (hoffentlich!) alles viel viel besser. Denn dann ist Februar und vielleicht fast schon der Frühling in Sicht :-)
3 comments
Ich schliesse mich an. Hoffentlich geht’s der kleinen Madame bald wieder tipp-topp! Trotz des dramatischen Endes mal wieder tolle Impressionen eingefangen und beschrieben! Ja, man kann’s hier schon aushalten. (oder am Wörthsee ;-) )
Hallo Ihr zwei tapferen Mädls – ich drück euch aus der Ferne und hoffe, dass ihr morgen nach Hause dürft und vor allem: dass das Fieber jetzt endlich mal weg bleibt! Pfui Teufel! A presto, baci, ju
Grazie mille, bella! :-)