Eines der Dinge, die einem keiner sagt, bevor man Kinder bekommt, ist die Tatsache, wie oft die kleinen Mäuse krank werden. Irgendwie vergisst man auch, wie das bei einem selbst war. Ich meine, wir alle waren Kinder, wir alle waren krank. Ich erinnere mich beispielsweise noch sehr genau an die Windpocken. Ich war sechs Jahre alt und bekam sie mitten im Sommer. Die komplette Klasse war ausgeknockt; allerdings war ich eine der Letzten, die krank wurden. Folglich war ich dann richtig krank, als alle schon wieder gesund waren. Ich durfte nicht baden, nicht duschen (wie gesagt: mitten im Sommer). Kurzum: Es war schrecklich.
Was ich aber eigentlich sagen will, bevor ich jetzt zu sehr in meine eigenen Kindheitserinnerungen abdrifte: Mir war wirklich nicht bewusst, wie unglaublich oft meine Kinder krank sein würden.
Und da geht es jetzt gar nicht um wirklich schwerwiegende Erkrankungen, sondern nur um eben diese immer wiederkehrenden Infekte. Typische Atemwegsinfekte mit Schnupfen und Husten und Fieber (was bei der kleinen Madame ja leider nicht immer einfach war, weil sie zu Fieberkrämpfen neigt).
Der erste Krippenwinter mit der kleinen Madame war furchtbar. Eine ewige Aneinanderreihung von Erkältungen, dazwischen mal ein kleiner Magen-Darm-Virus, dann auch mal eine Stippvisite im Krankenhaus nach einer sehr schlimmen Episode von Fieberkämpfen und zum Ende des Winters noch eine schicke Hand-Mund-Fuß-Krankheit. Gefühlt war sie eigentlich fast nie in der Krippe, dafür umso öfter beim Kinderarzt.
Umso angespannter war ich jetzt, da der Baby-Bub seit Anfang November auch in die Krippe geht. Und die Madame in den Kindergarten. Neue Kinder. Neue Krankheiten. Immer mal wieder was Neues, was am Schwarzen Brett aushängt. Magen-Darm. Scharlach. Läuse. Querbeet. Aber da war dieser wunderbar sonnige Herbst, Spätherbst und Frühwinter und beide Kinder blieben so was von gesund.
Zum Start ins neue Jahr: Zwei kranke Kinder frei Haus
Bis jetzt. Kaum sind Weihnachten und Neujahr gut überstanden, geht es los. Und wir dürfen erleben, was es heißt, wenn beide Kinder gleichzeitig krank sind. Abgesehen von einem kurzen Magen-Darm-Zwischenfall im Herbst waren wir davon bisher verschont. Es muss wohl jemand mitgehört haben, dass der Mann und ich vor Kurzem noch zueinander sagten: Wie schön, dass unsere Kinder gerade so unglaublich gesund sind! Diese höhere Macht hat dann wohl beschlossen, dass wir es lange genug komfortablel hatten. Also schickte er uns ein bisschen Fieber, einen Kruppanfall und eine Bronchitis auf direktem Wege zu. Quasi die Prime-Lieferung frei Haus.
Und ich sitze jetzt da mit zwei kranken Kindern, bin Dauergast beim Kinderarzt, Anfang der Woche war nachts auch mal der Notarzt da, weil es ja so schön ist. Der Mann ist beruflich in den USA, und ich hab mich lieber mal bei den Großeltern eingenistet. Natürlich hab ich nächste Woche ein wichtiges Event und tausend Deadlines deswegen, und eigentlich sollte ich jetzt gerade an einem Pressetext sitzen, statt zu bloggen. Aber hilft ja nichts. Das Schöne an der Bloggerei ist ja, dass man sich selbst auch immer mal wieder den Kopf durchpusten kann.
Es ist alles hab so wild, ich weiß. Geht alles vorbei. Aber was ich unbedingt noch sagen wollte:
Danke, PARI BOY!
Klingt jetzt vielleicht blöd, aber dieses Ding ist eine der besten Anschaffungen, die wir jemals gemacht haben. Wenn unsere Kinder krank sind, inhalieren sie. Und da sie ja öfter mal krank sind, siehe oben, inhalieren sie ziemlich oft. Der PARI BOY war schon mit auf den meisten unserer Reisen und wenn man mal ein Teil vergisst, wie jetzt gerade (das Stromkabel! liegt zuhause auf der Couch und ich bin ja bei den Schwiegereltern, verdammt), merkt man mal, was man an ihm hat.
Vor allem, weil der Bub jetzt ärztlich verordnet inhalieren muss – Salbutamol gegen die obstruktive Bronchitis, die er auf seinen Pseudokrupp noch draufgesetzt hat. Zum Glück kann man sich die Wunderkästen auch beim Arzt leihen und der nette Apotheker ums Eck hat uns dann auch noch das fehlende Stromkabel geliehen.
Unsere Erkenntnis: Es ist total sinnvoll, sich selbst so einen Vernebler anzuschaffen. Das kostet natürlich was (aktuell etwa 180 Euro für einen PARI BOY Junior) – aber was man dafür bekommt, ist einfach unschlagbar. Inhalieren mit Kochsalzlösung ist das Rezept, auf das wir erfolgreich setzen – so viele Anflüge von Atemwegsinfekten haben wir damit schon bekämpft. So mancher Infekt hat sich damit direkt mal im Inhalationsdampf aufgelöst. Im Übrigen auch der Rat unseres Kinderarztes bei den ganzen Atemwegsinfekten. Kochsalzlösung. Inhalieren. Nothing else. (Hilft im Übrigen auch bei Erwachsenen!)
Und wenn man sich einmal ein Inhaliergerät ausgeliehen hat, sei es beim Arzt oder bei Freunden, dann kommt man ziemlich schnell drauf, dass es ganz gut wäre, selbst eines zu besitzen. Weil man es dann nämlich einfach immer zur Hand hat. Auch an einem Sonntagabend um 22 Uhr mal notfallmäßig.
Trotro, Peppa und die Conny
Das einzige Problem, das wir jetzt haben, ist natürlich ein Klassiker: Auf „guten“ Rat (Danke, Katha :-)) hin haben wir irgendwann angefangen, unsere Tochter mit Filmgucken zum Inhalieren zu animieren. Seitdem sie knapp 2 Jahre alt ist und das verinnerlicht hat, ist es Usus, dass sie sich „was anschaut“ während sie inhaliert. Es begann mit Trotro, diesem französischen Eselchen und ging dann über in Peppa Wutz (ein Schweinchen, das in Dauerschleife ebenso nerven kann wie der Esel). Den aktuellen Hitlistenplatz belegt konkurrenzlos Conny, die kleine Göre, wird aber seit gestern scharf von Prinzessin Lillifee attackiert. Wenn wir es schaffen, dann guckt die Madame Janosch, da haben wenigstens wir als Eltern noch Freude, weil man sich zumindest an seine eigene Kindheit zurückerinnern kann.
Wie das mal mit dem Bub wird, der jetzt noch zu klein ist, um zu checken, was das ist mit dem „Anschauen“, weiß ich noch nicht. Vermutlich geht die Trotro-Peppa-Ära dann einfach wieder von vorne los. Ich freu mich schon! Vielleicht immerhin ohne Lillifee und Conny. Dafür dann mit Bob dem Baumeister. Wer weiß.
Aber das ist ja jetzt schon wieder eine ganz andere Geschichte.
Hinweis: Bei dem Beitrag handelt es sich nicht um Werbung – soll heißen: ich bin nicht von Pari bezahlt worden. Meine Begeisterung ist echt und kommt von Herzen <3
2 comments
Hallo! Das kommt mir alles sehr bekannt vor. Mein Bub hat leider auch ein leichtes Problem mit den Bronchien und neigt zu Fieberkrämpfen. Das Mädel ist da (noch) etwas robuster. Den Pari-boy haben wir aber nicht angeschafft, weil unser Arzt uns gleich zum Salbutamol-Spray (und leider stellenweise auch Cortison) geraten hat, weil die Zwerge dann nicht so geduldig sein müssen. 2-3 Hübe und es hat sich.
Ich muss aber sagen – toitoitoi – er ist diesen Winter bisher recht stabil. Die ersten 1,5 Jahre Kindergarten sind vorbei. Vielleicht geht es jetzt besser.
Trotro und Peppa würde hier auch in Dauerschleife laufen, wenn ich es zulassen würde. Mein Bub hat anfangs immer sehr gerne „Der kleine rote Traktor“ und „Feuerwehrmann Sam“ geschaut. Ich mag diese vermenschlichten Fahrzeuge immer nicht, wie sie in „Bob der Baumeister“ vorkommen.
LG, Tina
Na also bei uns ist das zumindest gut verteilt. Der Bub hat die Sache mit der Luft (erster Pseudokrupp mit 3 Monaten uaaaahhhhh) und das Mädel die Fieberkrämpfe (seit über einem Jahr sind wir da aber „clean“ toi toi toi) … Ich bin gespannt, wie der Rest des Winters wird. Dabei fängt er ja jetzt erst an, bislang war das ja Pillepalle. In München konstant mindestens 12 Grad und feinste Sonne. So langsam geht’s hier zum Glück auch wieder bergauf. Nach 5 Nächten mit Atemnot-Attacken bin ich so langsam auch echt erledigt.