Im vergangenen April verbrachten wir eine ganz wundervolle Familienferien-Woche auf Mallorca. Die Entscheidung fiel damals relativ spontan – ich wollte einfach unglaublich gerne mal wieder irgendwohin FLIEGEN. Denn so sehr ich unsere Selbstfahr-Touren nach Italien, Frankreich und in die Berge auch liebe … ab und zu erwischt mich dann doch der Rappel und die Sehnsucht nach dem früheren Leben, wo ich so oft überall auf der Welt unterwegs war und der Flieger quasi mein zweites Zuhause.
Also Mallorca. Das war dann der Kompromiss aus „Ich will wohin fliegen“ und „Aber nicht um die halbe Welt“, denn der Baby-Bub war gerade erst fünf Monate alt, die kleine Madame zweieinhalb und auf Langstrecke mit zwei so kleinen Kindern hatten wir dann doch wenig Lust. Und außerdem war Frühjahr – die allerschönste Jahreszeit für einen Trip ans Mittelmeer!
Wir packten also gute Freunde, auch mit Kind, ein, mieteten eine Finca in der Nähe von Artà im Nordosten der Insel, buchten Flüge (günstiger als nach Mallorca fliegt man wohl nirgendwo sonst hin) und starteten in der Nach-Osterwoche nach Palma. Und es war soooooo schön! (Ein paar schöne Impressionen findet ihr in meinen 12 von 12 vom April 2015).
Jetzt ist das alles schon wieder ein Jahr her, aber das Thema lässt mich nicht los. Zum einen, weil jetzt natürlich wieder langsam die Sommer-Reisezeit beginnt und zum anderen, weil aktuell gleich zwei meiner Blogger-Kolleginnen eine Mallorca-Reise planen – inspiriert durch mich!
Schaut selbst bei Verena von Mamawahnsinnhochdrei, die sich ganz bald aufmachen wird in die warmen Gefilde der Balearen und bei Melanie von Isar-Mami, der ich mit einem Tipp zum wirklich sehr empfehlenswerten Finca-Anbieter Fincallorca weiterhelfen konnte.
Für Familien ist Mallorca ein Traum
Mallorca als Familien-Reiseziel ist einfach nicht zu toppen. Zum einen, weil die Flugzeit wirklich übersichtlich ist und die Flugverbindungen phänomenal gut. Zum anderen weil einen auf der Insel selbst eine unglaublich gute Infrastruktur erwartet. Ob man das nun mag, dass so vieles eingedeutscht ist, kann jeder für sich selbst entscheiden. Fakt ist, dass es sogar Filialen der Drogeriekette Müller gibt (zu finden über den spanischen Filialfinder).
Und das bedeutete für uns: Auf dem Weg zur Finca kurz einen Stopp einlegen; Windeln, Gläschen, Feuchttücher und den ganzen Baby-Kram dort kaufen. Und außer der kleinen Wickeltasche nichts auf den Flug mitnehmen müssen. Macht das Reisen irgendwie angenehm, zumal mit einem Säugling.
Die Woche in der Finca war dann so traumhaft, dass ich am liebsten dort geblieben wäre. April ist ein toller Monat auf Mallorca, weil vieles blüht, die Sonne schon wärmt (wir sprangen sogar in unseren – solarbeheizten – Pool). Gleichzeitig ist es noch schön ruhig, weil die Saison ja noch nicht richtig angefangen hat, das macht das Leben irgendwie entspannter (ich hasse überfüllte Strände).
Flanieren, chillen, genießen: Unser Finca-Urlaub
Wir schlenderten durch Artà und tranken Cortado in der Sonne, entdeckten tolle Strände, die noch ein wenig im Winterschlaf versunken waren, genossen unsere tolle Finca, die wirklich ein absoluter Traum war: Ein Kinderparadies mit voll eingerichtetem Spielzimmer, einem Riesen-Spielplatz im Garten, tollem Außenbereich, gemütlichen Lounge-Ecken, einer perfekt ausgestatteten Küche und sogar einer Olivenbaum-Plantage auf dem Grundstück! Den Pool habe ich ja schon erwähnt. Irgendwie braucht es auch nicht mehr für einen gelungenen Urlaub mit kleinen Kindern. Die Mädels spielten im Garten, die Muttis ließen sich in die Kissen der riesigen Strandmuschel sinken und die Vattis traktierten den Weber-Grill bis die Schwarte rauchte. Perfekt.
Noch perfekter wäre es im Übrigen, das Ganze zu wiederholen und einfach hinzufliegen. Aber irgendwie haben wir in diesem Jahr die Kurve nicht bekommen Richtung Mallorca, zumindest noch nicht. Die Reisefreunde haben im Februar erstmal neuen Nachwuchs bekommen und fallen aktuell aus. Ich finde im Netz ständig neue Fincas, die ich am liebsten sofort buchen würde, aber ich bin dann doch vernünftig. Aber das wird schon. Zwischen meinen letzten beiden Aufenthalten auf „Malle“ lagen immerhin fast 13 Jahre. So lange dauert es sicher nicht mehr bis zum nächsten Mal.
Übrigens, dieser letzte Aufenthalt vor gefühlt einer halben Ewigkeit war genau in der gleichen Ecke der Insel. Damals war ich mit meiner Freundin B. in Cala Ratjada und in der einen Woche, die wird dort waren, haben wir gefühlt zwei Stunden geschlafen und dafür 50 Stunden tanzend auf irgendwelchen Tischen verbracht. Nach der Woche hatte ich so etwas wie eine Fernbeziehung in Köln und es wäre mir sicherlich nicht im Traum eingefallen, dass ich über ein Jahrzehnt später einen Kinderwagen durch die Straßen von Cala Ratjada schieben würde. So ändern sich die Zeiten.
Weil es aber eben immer schön auf Mallorca ist, egal zu welchem Anlass man da jetzt hinreist, habe ich hier noch ein paar Tipps für euch. Im Falle des Falles aber eher für die Zielgruppe Mutti. Sorry, die Zeit mit dem Tanzen auf den Tischen ist leider unwiderruflich vorbei. Damals bloggte man noch nicht und gute Tipps sammelte man damals noch woanders. Ist wohl auch besser so :-)
Meine Tops in Mallorcas Nordosten
Artà: Ein supernettes Städtchen, um ein bisschen zu shoppen, zu flanieren und auf der Plaza zu sitzen und die Nase in die Sonne zu halten. Dienstags ist Wochenmarkt, da ist auch die Markthalle geöffnet. Neben dem üblichen Kleider- und Taschen-Kladderadatsch gibt es dann frisches Gemüse, Obst und Fisch. Wer den kaufen möchte, sollte lieber früh kommen, sonst bekommt man wie wir nur noch ein paar übrig gebliebene Scampi.
Café Parisien: Café mitten in Artà, ich finde: das schönste im ganzen Ort. Man sitzt im hellen Innenraum oder im Garten, der super-lässig und mit diesem feinen, shabby Boho-Chic eingerichtet ist, den man auch aus Ibiza kennt. Außerdem gibt es lokales Bier, guten Kaffee und mallorquinische Limonade. Herrlich.
Cala Mesquida: Eine wunderschöne Bucht und sehr gut mit dem Auto zu erreichen (großer Parkplatz und dann etwa 10 Minuten zu Fuß). Die Dünenlandschaft ist ein Traum, nur die trutzige Apartementanlage am vorderen Ende muss man sich wegdenken. In der Nebensaison einfach wunderschön. Im Hochsommer vermutlich ziemlich voll. Aber da waren wir ja nicht dort.
Cala Ratjada: Der Ausflug nach Cala Ratjada war so etwas wie eine Reise in meine wilde Vergangenheit der Studententage. Ich bin damals tatsächlich dorthin gefahren, obwohl ich zwei Wochen später meine Magisterarbeit abgeben musste. Die natürlich keineswegs fertig war. Im Nachblick war das irgendwie eine tolle Zeit. Manche der Spelunken von damals gibt es tatsächlich noch. Wirklich schön ist Cala Ratjada nicht, das fiel mir aber erst jetzt so richtig auf. Die Perspektiven verschieben sich dann doch etwas. Trotzdem kann man einen Abstecher dorthin durchaus mal einplanen. Im Noah’s am Hafen kann man wunderbar frühstücken und dabei von der Klippe aufs Meer schauen. Und die Cala Agulla ist ein weiterer Traumstrand im Nordosten. (In der dortigen Strandbar traf ich damals übrigens Marc, den Kölner).
Cruisen über die Insel: Wenn die Kids es mitmachen und man auch mal ein wenig länger im Auto verbringen kann, ohne dass gleich einer motzt: Ins Auto steigen und mal ganz gemütlich über die Insel cruisen. Kleine Ortschaften entdecken, einfach dort anhalten wo es schön ist. Das Frühjahr ist eine solch wunderbare Zeit dafür. Die Landschaft ist richtig schön grün, die ersten Mohnblumen sprenkeln die Wiesen mit roten Punkten, das Licht ist mild und die Sonne hat schon ordentlich Kraft. Ein echter Traum.
TIPP: Auf Mallorca einen Mietwagen zu mieten ist supergünstig – aktuell kostet beispielsweise eine Woche Mietwagen der Fiat 500 Klasse beim Anbieter driveFTI gerade mal schlappe 56 Euro. Ich buche auch sehr gerne über billiger-mietwagen.de. Unbedingt darauf achten, dass ein ordentliches Versicherungspaket im Preis beinhaltet ist! Am besten nimmt man einen Anbieter, der direkt am Flughafen-Terminal angesiedelt ist (und nicht einen, zu dem man noch mit dem Shuttle-Bus hinfahren muss). Denn dann spaziert man von der Ankunftshalle einfach 50 Meter hinüber zur Mietwagen-Ausgabestelle, setzt sich rein und los geht’s. Wenn man einen Kindersitz reserviert hat, sollte man sich allerdings darauf einstellen, dass das Personal nicht unbedingt darüber Bescheid weiß, wie man den sicher im Auto anbringt (aber mit ein wenig gemeinsamer Anstrengung und der rasch organisierten Anleitung hat es dann doch geklappt).
In diesem Sinne: Lasst uns doch ein wenig von der nächsten Reise träumen. Und von den Frühlingsmärchen. Wo auch immer auf der Welt.
6 comments
Sehr schöner Beitrag! Ich hatte Art gar nicht so auf dem Schirm, irgendwie sind wir da immer nur durch gefahren….
Am Montag fliegen wir endlich wieder hin! Nach 2 Jahren Pause. Ich freue mich!
Viele Grüße,
Martina
Liebe Martina, vielen Dank! Viel Spaß euch auf Mallorca – habt eine schöne Zeit auf der Insel :-)
Ein schöner Bericht, der gleich wieder Fernweh nach dieser schönen Insel in mir entfacht. Und es gibt viele Parallenen, die mich haben schmunzeln lassen…Cala Ratjada, die Tische und nun der Kinderwagen ????
Wir waren bereits zwei Mal mit unserer nun vierjährigen im Norden von Mallorca. Ebenfalls Fincaurlaub und auch ich kann das nur empfehlen… Einfach traumhaft.
Danke für diesen kurzen Gedankenspaziergang bei einer Tasse Kaffee und viele Grüße, Sabrina
Liebe Sabrina, da haben wir was gemeinsam! :-) Ja, die Erinnerungen sind manchmal am schönsten, nicht wahr. Mallorca ist so schön, ganz einfach, weil es so vielfältig ist und jeder was findet. Die Tischtänzer genauso wie die Kinderwagenschieber :-) Ich freu mich, wenn wir es ganz bald mal wieder dorthin schaffen. Liebe Grüße! Petra
Toller Bericht! Unser erster Urlaub mit Leo ging auch auf Mallorca! Und es war herrlich. Ich würde es auch sofort wieder machen. Und hätte ich das vorher gewusst mit den Windeln und co…Hätte ich mir auch viel Packen erspart:-)
Deine Tipps sind trotzdem super, ich glaube ich spreche nochmal mit Stefan ob wir nicht auch mit zwei Kindern dort hin möchten.
Und … sind die Mallorca-Pläöne konkreter geworden? ;-) hach, ich würd mich auch total gern in den Flieger setzen und nix wie hin. Vor allem bei dem aktuellen Wintereinbruch. Meine Eltern sind seit gestern aus Mallorca … da hat mich dann doch direkt mal wieder das Fernweh gepackt.