Gesund zu essen ist ja selbst ohne Kinder und den ganzen Familien-Alltagstrubel nicht immer einfach. Und mit Nachwuchs potenziert sich das dann schnell nach oben. Und zwar in die Richtung: Ich hab überhaupt keine Zeit, also stopf ich mir schnell was rein. Das „was“ ist dann wahlweise Schokolade, ein Stück Kuchen oder irgendwas Fertiges, was man nur schnell in die Pfanne schmeißen muss. Wenn überhaupt. In Ruhe zu essen, sich Zeit zu nehmen für das, was man da so in sich hinein isst – das bleibt mitunter auf der Strecke. Und die Vitamine und die Fett- und Kohlenhydratbilanz sowieso.
Spätestens beim nächsten Blick auf die Waage bekommt man wieder einen Anfall von Aktionismus, und zwar diesen ganz schlimmen „Ich mach jetzt FdH und esse nur noch Eiweiß und keinen Zucker mehr“ Aktionismus, von dem wir alle wissen, dass er doch nur bis zum nächsten familiären Zwischenfall anhält. Wenn die Zweijährige wieder einen Trotzanfall bekommt oder das Baby eine Kolik, wenn man mal wieder viel zu spät dran ist, um die Kids in die Kita zu bringen, oder zum Pekipkurs, wenn sich die Wäscheberge türmen und die Spülmaschine schon seit zwei Tagen ausgeräumt werden sollte. Genau. Dann ist in jedem Fall nicht der rechte Zeitpunkt, um sich stundenlang ein Low-Carb-Menü zu kochen.
Aber, und das ist die gute Nachricht: Es geht doch irgendwie. Und zwar mit ein bisschen Vorausplanung und mit ein paar einfachen, aber guten Rezepten. Eines meiner liebsten Kochbücher ist eigentlich ein Ernährungsumstellungs-Buch, mit dem ich aber jetzt keine große Ernährungsumstellung betreibe, sondern mir einfach die Rezepte heraussuche, die schnell und unkompliziert zu machen sind: Die Walleczek-Methode von Sasha Walleczek. Auf das ganze Drumherum (so und so viel Anteil Eiweiß, Kohlenhydrate etc – es ist eben, der Titel verrät es, ja eigentlich eine „Methode“, also eine Anleitung im Alltag seine Essgewohnheiten zu ändern) verzichte ich dankend und variiere je nachdem auch ein wenig. Das Gute an diesem Buch ist nämlich, dass die Rezepte wahnsinnig einfach sind: Die Gemüsepfanne besteht halt einfach nur aus „zwei Handvoll Gemüse“, welches das auch immer ist, das darf man sich selbst heraussuchen.
Wir wär’s beispielsweise mit zwei meiner Favoriten (für den Mittagslunch ebenso wie fürs Abendessen):
Da soll noch mal einer sagen, für so etwas wäre keine Zeit. Mit ein bisschen schlauem Einkaufen im Vorfeld (man sorgt einfach dafür, dass immer genug frische Zutaten im Kühlschrank sind) geht das wirklich. Und während Kindchen Mittagsschlaf hält, ist so eine Stulle echt schnell geschmiert.
Wenn man sich mal so durch die Rezept-Landschaft klickt, dann findet man plötzlich eine ganze Hülle und Fülle an tollen Ideen, für die man auch wirklich keinen Kochkurs absolvieren muss. Wichtig ist es einfach, sich ein paar Gedanken zu machen und danach auch den Einkauf auszurichten. Das mag jetzt spießig klingen (nein, ich mache KEINEN Essenswochenplan), aber es hilft, wenn man sich nicht um kurz vor eins am Mittag in die Küche stellt und sich überlegt, was man denn nun essen könnte. Dann kommt nämlich meistens genau das raus, was dann wieder für den Schreikrampf im Badezimmer sorgt – die Kalorien- und Fettvarianten.
EXTRA-TIPP Stammt von der Ernährungsberaterin: Ein Entlastungstag pro Woche tut dem Körper ungemein gut. Am besten einfach regelmäßig (kann auch alle zwei Wochen sein oder einfach mal nach eine fetten Völlerei am Vortag) einen großen Pott Gemüsebrühe kochen (nein, kein Instantpulver nehmen :-) – FRISCH kochen mit Wurzel-Suppengemüse, dazu eine Kartoffel und ein wenig Meersalz). Das putzt total durch und macht sich direkt mit bis zu einem halben Kilo auf der Waage bemerkbar. Aber lieber nicht an einem Tag durchziehen, der eh schon stressig ist, denn dann ist der Heißhunger vorprogrammiert. Und da es nur ein Tag ist, kann man den prima immer mal wieder einbauen. Die Brühe ist fix gekocht und wärmt auch an kühlen Herbsttagen.
FAZIT Es geht nicht um die Kilos auf der Waage. Es geht darum, sich in seinem Körper wohl zu fühlen. Wer mal ein paar Tage darauf achtet, viel Frisches und wenig Behandeltes zu essen (Maxime: das Essen sollte einfach in so wenigen Schritten wie möglich bearbeitet worden sein, bevor es auf den Teller kommt ) wird merken, wie frisch und energiegeladen man sich plötzlich fühlen kann. Und mit der neuen Energie ist dann auch wieder ein Stück Kuchen drin. Das wir dann umso mehr genießen.
2 comments
Ich schick dir gerne das Rezept, liebe Ruth :-)
Du bist süß!! Das hast du so richtig “ appetitlich “ geschrieben.
Ich hab Appetit auf Beides bekommen!
Küsschen Ruth