Der Winter ist da – hurra! Unsere gesamte Familie allesinklein ist ein Fan von Eis und Schnee und wenn wir das Wochenende in unserem zweiten Zuhause am Schliersee verbringen, stehen wir gefühlt von Freitag bis Sonntag auf der Piste (oder an deren Fuß, denn mit dem Baby-Kleinkind L. im Schlepptau bin ich gerade so was wie die Pistenrand-Mutti und darf dann immer Pommes für alle an der Hütte bestellen …).
Der Kindergarten-Skikurs für die Münchner Kindl
Die beiden Großen sind aber schon voll dabei: T. hat vor zwei Jahren die klassische Münchner Kindergarten-Skikurs-Karriere durchlaufen: Eine Woche in Lenggries, morgens um 8 mit dem Bus hin, nachmittags um halb 5 war sie wieder zurück. Es ist ein ziemlich komisches Gefühl, wenn sich die Bustür schließt und dein gerade vier Jahre altes Kind für den kompletten Tag verschwindet – aber ich muss sagen: Nach diesen 4 Tagen Skikurs konnte die Maus Skifahren.
Im Jahr davor war sie schon mal in einem Zwergerlkurs, aber zwischen 3 und 4 ist tatsächlich ein himmelweiter Unterschied, haben wir gemerkt. Mittlerweile saust sie mit dem Papa schon schwarze Pisten runter und durch den Wald unterm Lift (zum Glück war ich bei diesem Ausflug in der vergangenen Woche NICHT dabei – mir wurde schon schwindlig, als ich das gehört habe.)
Pizza und Pommes? Gibt’s auch beim Skifahren
Der mittlere Bub hat sich das Skifahren in diesem Winter innerhalb von 2 Wochenenden quasi selbst beigebracht und ist jetzt auch ein fleißiger „Pizza“-Fahrer (Pizza heißt Pflugbogen für alle Nicht-Kinderskikurs-Erfahrenen). Das Mädel ist auch unglaublich stolz, denn sie kann jetzt „Pommes“ (also parallel). Beide Kinder fahren so schnell, dass ich vermutlich nicht mehr hinterher kommen werde (aber ich steh ja aktuell sowieso nur am Pistenrand rum).
So haben wir nun also bereits zwei glühende kleine Skifahrer hier und testen gerade die Pisten rund um unser Schliersee-Zuhause nach ihrer praktischen Eignung fürs Familien-Skifahren auf unserem aktuellen Level (plus die Kaffee-Optionen für die Muddi.)
Unsere Top 5 Familien-Skigebiete und -Pisten möchte ich euch an dieser Stelle vorstellen. Allesamt sind sie super von München aus erreichbar und gut geeignet für die ersten Bögen und Schwünge. Und am Pistenrand gibt’s auch genug Kurzweil.
Ödberg-Lifte in Gmund/Ostin
Ein Klassiker zwischen Schliersee und Tegernsee. Das Schöne am Ödberg ist, dass es mehrere Pisten gibt – eine längere und teilweise auch steilere mit Schlepplift, eine mittlere mit Bügellift für die noch etwas unsicheren Fahrer und einen Mini-Piste mit Zauberteppich für die ganz Kleinen. Daneben gibt es einen Rodelhügel samt Snow Tubing (da rutscht man auf großen Reifen den Berg runter) sowie eine Hütte, in der es Kaffee, Kuchen sowie Kinder- und Hüttenklassiker von Schnitzel mit Pommes bis Gulaschsuppe gibt.
Man kann direkt vor Ort Skikurse buchen, außerdem startet eine Loipe direkt unterhalb des Parkplatzes. Spazierengehen kann man auch fein, beispielsweise auf dem Winterwanderweg Richtung Hausham. Im Sommer gibt es am Ödberg übrigens eine Sommerrodelbahn.
Tannerfeld und Sudelfeld in Bayrischzell
Die Bayrischzeller Skihänge sind zweigeteilt. Zum einen gibt es das Sudelfeld oberhalb des Ortes – direkt neben dem Parkplatz befindet sich dort das Kinderland mit allerhand Bögen, Stangen und einem Zauberteppich. Fortgeschrittene Kinder können natürlich auch ganz normal im Skigebiet fahren.
Daneben gibt es unten im Ort noch das Tannerfeld. Ein schöner Hang mit Blick das komplette Tal entlang, an dem man Skifahren kann, aber auch Rodeln. Snow Tubing gibt es hier ebenfalls. Transportiert werden die Minis auch hier mit dem Zauberteppich. Skikurse kann man sowohl „oben“ als auch „unten“ buchen, beides über die Skischule Bayrischzell.
Wenn man sich als Eltern mal eine Weile abseilen kann, dann starten direkt neben dem Tannerfeld megaschöne Loipen, beispielsweise ins Ursprungstal hinein (dort liegt meistens auch bis Ostern noch ausreichend Schnee). Oder man setzt sich auf die Hütte auf einen Kaffee oder Schoki und kann von dort den ganzen Hang überblicken. Direkt nebenan ist außerdem das wunderschöne Hotel Tannerhof, in dessen Orangerie man auch als Nicht-Hotelgast am Nachmittag Kaffee und Kuchen bekommt.
Der Kurvenlift am Spitzingsee
Oben am Spitzingsee ist es einfach zu jeder Jahreszeit unglaublich schön. In unserem ersten Winter am Schliersee sind wir meistens dort hochgefahren, da unten sehr wenig Schnee lag. Der Kurvenlift ist der erste Lift nach dem Spitzingsattel, man erreicht ihn über die erste Abzweigung nach rechts hinter dem Spitzingsattel. Vom Parkplatz aus geht es dann direkt zur Piste und dort zum kleinen Baby-Bügellift. Hier ist auch das Büro der Skischule, wo man natürlich Kurse buchen kann.
Die Mama setzt sich derweil ins Kurvenstüberl und trinkt einen Filterkaffee mit Kaffeesahne. Wer mag, kann im Anschluss noch einen Spaziergang um den See machen oder in die Loipe einsteigen, die unterhalb des Parkplatzes beginnt. Oder auf eine Runde ins „große“ Skigebiet losdüsen – der Kurvenlift (ein Schlepplift) bringt einen direkt rein in den Skizirkus am Spitzingsee.
Unser Geheimtipp: Der Pfannilift in Neuhaus
Der Pfannilift ist quasi unser Hauslift. Ich bin da schon zu Fuß hingegangen, die Ski auf unseren Burley geladen. Das Tolle am Pfannilift? Er beamt dich einfach mal 30 Jahre in die Vergangenheit. Die Liftkarte (16 Fahrten kosten 5 EUR für Kinder) wird mit einem Gummiband am Arm fixiert und abgeknipst (aber nur, wenn das Kind alleine liftet, zwischen den Beinen mitnehmen ist gratis für das Kind :))
Es ist nie viel los, der Paktplatz ist direkt angrenzend. Unten am Fuß der Piste gibt es sogar ein kleines Bankerl. Und der Blick über den Schliersee ist von dort einfach grandios. Dafür gibt es nur leider keine Kaffeestation, also Muttis und Vattis: Thermoskanne nicht vergessen! Wenn die Kinder einigermaßen fahren können, fahren sie quasi alleine hoch und runter. Und du stehst nur noch unten und guckst zu (und hältst dir ab und zu die Augen zu, wenn der Nachwuchs mal wieder im Schuss den kompletten Hang hinunter rast (…OH GOTT, hoffentlich kann der noch bremsen!…)
Angrenzend gibt es einen Rodelhügel. Dort kann man auch mit dem Snowboard rutschen, denn – Achtung – die sind am Pfannilift nicht erlaubt. Und danach geht es auch ein feines Essen zum Lehmann’s oder auf einen Kuchen, Chai Latte oder die allerbesten Pancakes des Universums zur Slyrs Lunchery.
Noch zu testen: Der Skilift Raffelmoos in Elbach
Elbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Fischbachau und von dem Lift dort haben nun schon etliche unserer Freunde geschwärmt. Deswegen steht es unbedingt noch auf der Liste für dieses Jahr.
Geöffnet ist immer am Wochenende sowie in den Ferien. Und eine Einkehrhütte gibt es auch hier. Abgesehen davon ist dem ein oder anderen vielleicht auch das Café Winkelstüberl ein Begriff, das am Ortsrand von Fischbachau liegt und vermutlich die größten Tortenstücke der Welt auf den Teller bringt. Ein Stopp ist sehr empfehlenswert, allerdings sollte man sich darauf einstellen, dass man dort nicht alleine ist, denn das Tortenparadies ist berühmt-berüchtigt. Man kann den Kuchen aber auch einfach mitnehmen (kleiner Tipp:)).
Wo geht ihr am liebsten Skifahren mit den Kleinen? Ergänzt meine Liste sehr gerne um eure Lieblingsskigebiete!