Uih, ich freu mich sehr, denn unser alljährlicher Oster-Trip nach Südtirol steht quasi vor der Tür. Ich liebe diese Region sehr und war schon unzählige Male dort – zum Wandern, Klettern (damals … ohne Kinder :-)), Wellness (das sogar schon mit Kind), Campen, Essen, Chillen, Sonne tanken, Flanieren, Kultur genießen, Baden, Wein trinken, Ski fahren …
Das Schöne dort ist, dass man einfach alles machen kann. Diese unnachahmliche Mischung aus alpin und mediterran ist wohl das Geheimnis. Und: Südtirol ist ein klasse Familienziel.
Umso mehr freue ich mich, als dass ich heute eine echte Südtiroler Mama zu Gast habe: Melanie Donà.
Ein Guide mit fast 70 kinderfreundlichen Einrichtungen in ganz Südtirol
Die Boznerin ist Mutter eines kleinen Sohnes und hat im vergangenen Jahr einen ganz wunderbaren Service gegründet: Babyspot, einen südtirolweiten Guide mit babyfreundlichen Cafés, Restaurants und Einrichtungen. Der Guide ist sowohl online unter www.babyspot.info abrufbar als auch als Broschüre erhältlich. Und richtet sich an Südtiroler Eltern ebenso wie an Touristen.
Eine Windel mit Ausrufezeichen als Ikone für das “Notfallwickelset” ist wohl das
innovativste Kriterium im Guide. Wer kennt sie nicht, diese klassische Situation: Das große Malheur passiert immer dann, wenn man ausgerechnet mal die Wickeltasche vergessen hat. Wenn dann keine anderen Eltern zur Hand sind, die aushelfen können, hat man echt ein Problem. Oder man weiß: Hier gibt es ein Notfallwickelset. Das ist eine ganz wunderbare Idee!
Insgesamt kreisen 11 Kriterien in den Bereichen Füttern, Wickeln, Kinderwagen und Spiele den Begriff “babyfreundlich” ein: Vom klassischen Wickeltisch zum Parkplatz für den Kinderwagen über die Stillecke und die Spielbox bis hin zum Notfallbrei. Mit Bozen, Brixen, Bruneck, Sterzing, Meran, Lana, Schlanders und Mals ist gebietsmäßig die gesamte Provinz abgedeckt. Während die Print-Ausgabe insgesamt 69 Cafés und Einrichtungen aufweist, wird die Online-Version unter www.babyspot.info fortlaufend aktualisiert.
Mehr Infos gibt es zudem auf der Facebook-Seite von Babyspot. Und: Sogar eine App ist in Arbeit! Viel zu tun für die engagierte und überaus sympathische Melanie.
Ich habe mit ihr über ihre persönlichen Tipps für den Familienurlaub in Südtirol gesprochen – und gemerkt, dass selbst ich als alter Südtirol-Hase da noch einiges ausprobieren muss.
Wir sind unglaublich große Südtirol-Fans und die Brenner-Route ist so was wie unsere Familien-Rennstrecke. Verrat doch mal ein bisschen Insider-Wissen:
Was sind denn deine persönlichen Top 5 Aktivitäten für Familien in Südtirol?
Im Sommer auf jeden Fall das Naturbad in Gargazon zwischen Bozen und Meran. Außerdem die „Kinderwelt“ in Olang im Pustertal – ein Naturspielplatz am Waldrand, eingeteilt in einen „Wasserbereich“ und einen „Kletterbereich“. Auf dem Ritten oberhalb von Bozen gibt es eine schöne Rundwanderung auf dem „Pyramixweg, die eigens für Familien mit Kindern mit Raststationen und der Natur nachempfundenen Spielgeräte konzipiert ist. Auch die Eisenbahnwelt in Rabland bei Meran ist ein tolles Ziel, gerade wenn das Wetter mal ein bisschen schlechter ist. Und wohnen sollte man am besten auf einem Bauernhof, einen super Überblick bietet die Seite vom Roten Hahn, einem Zusammenschluss der Südtiroler Bauernhöfe.
Wir haben nur ein Wochenende Zeit – was dürfen wir nicht verpassen?
Eine Runde durch die Bozner Altstadt, einen Spaziergang auf den Talferwiesen und die Oswaldpromenade, einen aperitivo im Gasthaus Vögele oder im „Nadamas“ – je nach Geschmack -, ein leckeres Abendessen in eines der vielen Haubenrestaurant. Am Sonntag dann „Natur pur“ – das Hochplateau der Seiser Alm eignet sich auch mit Kinderwagen sehr gut. Oder man unternimmt einen Ausflug in ein uriges Tal – das Vinschgau mit Glurns beispielsweise. Auch das Pustertal bietet so einiges: Bruneck wurde kürzlich als lebenswerteste Stadt Italiens gekürt!
Und wo trifft man dich so … mit und ohne Kind?
Mit Kind auf den Talferwiesen in Bozen, die sind einfach super zum Austoben. Oder aber vor einer der vielen Baustellen mit Kran ;-) Ohne Kind verbringe ich die kostbare Zeit gern mit Freunden zu Hause oder besuche eine kulturelle Veranstaltung: Im Programm des Kleinkunsttheaters „Carambolage“ oder des Stadttheaters Bozen finde ich eigentlich immer eine Aufführung, die ich gern besuchen würde – ob es dann logistisch effektiv klappt ist eine andere Frage.
Dein absoluter Geheimtipp (sofern man den öffentlich teilen darf )
Oh nein – Geheimnisse werden nicht verraten! Daran halte ich mich. (Anmerkung: Tja, da muss ich dann wohl selbst weitersuchen nach den ultimativen Geheimtipps. Mach ich ja gerne :-))
Das Beste an Südtirol ist …
… für das Auge: die Unmittelbarkeit der Natur
… für den Magen: das Zusammenleben der Kulturen
Liebe Melanie, danke für das Interview und die tollen Tipps! Ich finde deinen Guide einfach hervorragend, ich würde mir wünschen, es gäbe so etwas für jede Region. Toll, dass du das auf die Beine gestellt hast!