In einer der letzten Ausgaben des Magazins Nido drehte sich die Titelgeschichte um das Thema Großeltern. Darum, wie wichtig sie sind, wenn es um die Unterstützung mim alltäglichen Leben mit kleinen Kindern geht. Ich kann dem nur beipflichten: Es ist ein Segen, Großeltern zu haben. Wenn ich an meine eigenen denke, dann sehe ich meine beiden Omas vor mir, beide weißhaarig, beide schon etwas gebrechlich. Alte Frauen. Betrachte ich meine Eltern und Schwiegereltern, dann lässt sich das schwer vergleichen. Soviel hat sich in einer Generation getan!
Unsere Eltern fahren mit uns in Urlaub und kümmern sich wie selbstverständlich um unsere Kleinen, damit wir Skifahren gehen können oder Surfen, sie schieben mit Inbrunst und Stolz im Gesicht den Kinderwagen und kommen gerne auch abends vorbei, wenn wie mal ins Konzert oder ins Kino gehen wollen.
Natürlich nerven sie auch manchmal. Wollen uns reinreden, wann der beste Zeitpunkt ist, nun endlich mit dem Brei anzufangen oder haben 100 Lösungen parat, warum die Kleine nun jetzt seit einer Stunde unablässig schreit. Eine Oma vor der Hautür kann Segen sein, aber auch Fluch. Aus Erzählungen kenne ich Großeltern, die einfach ungefragt jeden Tag vorbeikommen. Und welche, die es nicht verkraften können, dass der andere Oma/Opa-Teil die Enkel häufiger sieht, weil sie einfach näher dran wohnen. Oder die klassische Situation, wenn die Oma, oder auch die Uroma (die sind oftmals noch anspruchsvoller, kann ich aus eigener Erfahrung sagen) sich erkundigt, wann man denn mal wieder vorbeikäme, man hätte sich ja schon ganz schön lange nicht mehr blicken lassen.
Klar, gibt es alles. Es gibt aber auch die Leute, die immer lange Flüge, Zug- oder Autofahrten auf sich nehmen müssen, um die Großeltern zu besuchen. Die nicht einfach mal anrufen können und fragen, ob die Oma am nächsten Tag mal für zwei Stunden auf den Nachwuchs aufpassen mag, damit man in Ruhe zur Kosmetikerin gehen kann. Die einen dafür beneiden, dass man selbst diese Möglichkeit hat.
Noch sind sie jung genug, um das alles mitzumachen. Sie wirken so frisch und anders als unsere eigenen Großeltern, und doch – wenn ihre Enkel in die Schule kommen, werden auch sie die 70 ankratzen oder schon übersprungen haben. Ein Grund mehr, sie an unserem Leben in vollen Zügen teilhaben zu lassen. Die Kinder auch mal loszulassen und der Oma in die Hand zu drücken – die macht das schon! Sich den Spruch zu verkneifen, wenn einem ein Kommentar nicht passt. Und einfach froh zu sein, dass es sie gibt.
Danke Omas und Opas!
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