Sommer in der Stadt: Das hat in München irgendwie immer auch mit der Isar zu tun. Sie ist Badeplatz, Erholungsort, Sonnenbank – und einfach wunderschön. Kein Wunder, dass das Flussufer an heißen Tagen an manchen Stellen fast aus den Nähten zu platzen scheint. Wie man dem entgeht? Ich hab da ein paar Tricks. Mit und ohne Kinder. Ein Beitrag im Rahmen der Blogparade „Sommer in der Stadt“ von münchen.de.
Sommertage in der Stadt
Es ist einer dieser Morgen, wie es sie jedes Jahr vielleicht nur eine Handvoll gibt. Der Himmel ist noch ganz fahl, fast grau, aber du weißt: Der Tag wird toll. Einer dieser Sommer-Sonne-Gute-Laune-Tage, die sich viele so sehr wünschen und die es in diesem Jahr nur so wenige gibt.
Wobei, ich gebe zu, ich mag sie gar nicht so unglaublich gerne, diese heißen, dampfigen Tage. Wenn die Stadt nach Asphalt und warmem Teer riecht, nach dieser klebrigen Mischung aus Hitze und Dreck. Wenn die Kinder quengeln und unbedingt ins Schwimmbad wollen, vor dem die Schlange aber schon fünfmal ums Eck geht. Wenn man vor der Eisdiele Ewigkeiten anstehen muss, nur damit einem dann innerhalb kürzester Zeit das gekaufte Eis über die Finger läuft, weil es so schnell schmilzt und man überhaupt nicht hinterherkommt, es wirklich zu genießen. Wenn alle hektisch werden, weil es diesen einen Tag auszunutzen gilt, denn es wird nur dieser eine einzige sein, denn morgen ist schon wieder Gewitter. Nein, das mag ich gar nicht so sehr.
Was ich aber der gern mag: Hitzetage, wenn sie in der Früh noch keine sind. Wenn ich an der Isar entlang radle, um den Bub in der Früh zur Krippe zu bringen. An der Wittelsbacher Brücke herrscht schon das übliche Gerangel aus Autos, Bussen, Radlern und Fußgängern. Aber unten an der Isar, da ist noch alles ruhig.
Auf den Stufen unterhalb der Brücke sitzt ein Einsamer mit seiner Bierflasche und guckt ins Wasser. Was er wohl gerade denkt. An wen er gerade denkt. Der Fluss gluckert und japst, ein Ast schwimmt vorbei, grünblau ist das Wasser, wie es sich gehört an einem gescheiten Sommertag. Das Licht wird warm, oben auf der Brücke hupt es. Der Einsame nimmt einen Schluck aus der Flasche. Eigentlich ist er gar nicht alleine. Wir sind zu zweit, vereint in diesem Moment, einer dieser Isar-Momente. Der Fluss. Und wir. Vorsichtig steck ich die Zehen ins Wasser. Kalt ist es. Ich spüre die Strömung. Der Fluss hat Kraft. Den Moment nehm ich mit in den Tag.
Hitzetage, Sommerferien: Wohin mit Kindern?
So schön es ist, frühmorgens die Zehen ins Wasser zu tauchen und einen dieser kostbaren Mama-Momente zu genießen: Wenn die Kids dabei sind, dann muss Action her. Gerade in den Sommerferien und gerade an schönen Tagen, wenn das Energielevel auf eine nochmal höhere Stufe zu klettern scheint. Nix wie raus! An die Luft, in die Sonne! Und, natürlich, ans und ins Wasser. Das kann durchaus mal herausfordernd werden – siehe die ultralange Schlage vor dem Freibad und die Wartezeit vor der Eisdiele.
Was also läge näher, als an die Isar zu gehen – schließlich befindet sie sich praktisch vor unserer Haustür. Wenn es an den üblichen Stellen aber wirklich mal zu voll wird, suchen wir uns lieber ein anderes Plätzchen. Dazu muss man sich auch gar nicht mal weit vom Epizentrum zwischen Deutschem Museum und Braunauer Eisenbahnbrücke entfernen:
Der Rosengarten
Einer meiner absoluten Lieblingsplätze in der Stadt: Der Rosengarten in Untergiesing direkt neben dem Schyrenbad. Auch wenn es an schönen Tagen auch dort etwas voller wird: Ein lauschiges Plätzchen findet sich irgendwie immer. Und für die Kinder gibt’s einen tollen Bach zum Planschen und Pritscheln. Schattenplätze findet man eher auf der großen Obstbaumwiese in Richtung Isar.
Der Trimm-Dich-Pfad
Ein paar Schritte weiter Richtung Brudermühlbrücke liegt etwas versteckt in den Isarauen ein Trimm-Dich-Pfad. Kinder finden den auch ohne Training super, einen Spielplatz gibt es aber auch. Und der ist meistens total leer und an heißen Tagen schön schattig. Außerdem liegt direkt nebenan der Entenweiher, auf dem man Enten und Schwäne beobachten kann. Einziger Nachteil: Durch das viele Wasser gibt’s auch recht viele Mücken.
Die Kiesbank am Deutschen Museum
Hier ist es gefühlt irgendwie immer etwas ruhiger als ein paar Schritte weiter Richtung Reichenbachbrücke. Und das Wasser ist recht flach und eignet sich toll, um darin herumzuwaten und ein paar Steine zu schmeißen. Dieses Jahr nehmen wir immer Malstifte mit an die Isar: Isarkiesel bemalen! Macht super Spaß – wir haben jetzt auch schon einen kleinen Steinbruch zuhause rumliegen :)
Der Spielplatz auf der Praterinsel
Okay, ist nicht direkt am Wasser, aber es gibt eine Wasserpumpe! Auch diesen Spielplatz mag ich unglaublich gern, weil er nicht so überlaufen ist. Außerdem finden sowohl kleinere als auch größere Kinder genug Beschäftigung. Zum Kaffeeholen gibt’s nebenan auch noch den Stadtstrand – der ja dieses Jahr Great Bavaria Reef heißt. Auch das ist normalerweise ein heißer Tipp für einen Stopp mit den Kids – der Vater-Rhein-Brunnen ist schließlich das perfekte Plantschbecken. Nur leider ist der Sand dieses Jahr dort so komisch und meine Kinder waren bei unserem letzten Besuch so sehr mit einer lehmartigen Schicht verkrustet, dass ich sie kaum mehr sauber bekommen hab. Daher spar ich mir das jetzt und komm lieber solo abends ohne Kinder.
Der junge Isar zwischen Vorderriss und Krün
Gut, das ist jetzt wirklich mal mit Fahrerei verbunden, lohnt sich aber. Sehr! Zwischen Krün und Vorderriss schlängelt sich sie junge, wilde Isar durch die Berge und wenn man es nicht besser wüsste, dann könnte man auch denken, man sei irgendwo in Kanada. Entlang der Mautstraße gibt es Haltebuchten und Parkplätze, von denen aus man ans Wasser kommt. Zum Baden, Picknick machen oder einfach dasitzen und sich freuen, wie schön die Natur sein kann. Kleines Manko: An schönen Sommertagen wird es schnell sehr voll. Und übernachten/campen darf man nicht. Das kann man aber in der Umgebung auch anderswo ganz hervorragend, beispielsweise auf dem Campingplatz am Tennsee in Krün oder in Lenggries am Arzbacher Hof meiner lieben Bloggerkollegin Michaela.
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