*Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Deezer und enthält Werbung.
(Und da es ein paar Nachfragen gab: Das oben auf dem Foto bin tatsächlich ich mit 15)
Vorletzte Woche habe ich den Streamingdienst Deezer vorgestellt und dessen Family Abo, mit dem sich bis zu sechs personalisierte Accounts gleichzeitig managen lassen. Mittlerweile habe ich wie versprochen mein Profil etwas aufgeräumt und die Ponys und Prinzessinnen so gut es geht daraus verbannt. Denn wenn man nur einen Account verwendet, dann vermischt sich alles Gehörte in den persönlichen Playlisten und dem Deezer-spezifischen „Flow“ (quasi ein Endlos-Stream, der sich aus den markierten und gestreamten Tracks selbst erstellt) zu einem furchtbaren Kraut- und-Rüben-Acker. Also eben meine Tracks mit den Einhorn-Geschichten meiner vierjährigen Tochter. Und als ich mich nun durch die endlosen Weiten des Deezer-Universums mit seinen mehr als 43 Millionen Titeln arbeitete, um meine Lieblings-Playlisten zu erstellen, blieb ich immer wieder an den gleichen Songs und Künstlern hängen. Denn die sind für mich besonders. Warum, das möchte ich euch hier erzählen.
Ich bin ein Kind der Neunziger. In kaum einem anderen Zusammenhang wird mir das bewusster als bei meinem Musikgeschmack. Als ich 13 war, brachten Guns N’Roses ihr legendäres Use Your Illusion Doppelalbum heraus. Wir liefen den ganzen folgenden Sommer nur in unseren alten abgewetzten Band-Shirts herum, die jemand von einem Konzert organisiert hatte. Um meinen Hals baumelte eine Kette mit Schwert und Rosenranke. Wir nannten sogar unsere Haustiere (damals standen alle in meiner Clique aus mir nicht mehr nachvollziehbaren Gründen auf Hamster) Axl, Duff und Slash.
Ich bin wieder 15 und es ist Sommer
Im Rückblick gesehen, war das ziemlich verrückt. Aber vermutlich nicht verrückter als jede andere Schwärmerei, die man als Teenager für eine bestimmte Band oder einen bestimmten Künstler hat. Es war ja auch nicht nur Guns N’Roses. Metallicas Nothing Else Matters lief rauf und runter – eine der ersten CDs, die ich mir selbst kaufte. Und – natürlich – Nirvana. Noch heute bekomme ich eine Gänsehaut., wenn ich Smells Like Teen Spirit höre. Ich bin wieder 15 Jahre alt und verknallt, die Luft riecht nach Sommer und Baggersee, nach der heimlichen Zigarette im Gebüsch und diesem Gefühl grenzenloser Freiheit, die man für spürt, wenn man 15 ist und Sommerferien hat.
Die Toten Hosen waren damals noch eine echte Punkband und Hier kommt Alex war der Brüll-Code auf all unseren Teenie-Parties. Wir standen auf dieses harte Zeug. Auf Punk und Metal, auf den Grunge, der damals das Nonplusultra war. Ich wollte mir die Haare abrasieren und ein Nasenpiercing stechen lassen – dufte ich leider nicht (und bin heute heilfroh darüber). Dafür färbte ich mir die Haare mit Henna so orange wie nur möglich und ließ das Zeug so lange einwirken, bis es mir vom Kopf bröselte. Denn so wollten wir sein: Wild und frei -so wie die Jungs auf der Bühne mit ihren grünen Haaren, den Dreadlocks und der Aura von Sex, Drugs und Rock n’Roll. Dass sich das mit einer Jugend in der Provinz nicht ganz so einfach in Einklang bringen ließ, wussten wir im Grunde unseres Herzens, aber wir schoben es erfolgreich beiseite.
Älter werden, neue Musik entdecken
Natürlich gab es die Soften, die sich New-Kids-on-the-Block-Poster (und etwa später dann die von Take That) ins Zimmer hängten, denn das war ja auch noch da: der Pop und der Rap. Vanille Ice hatte sein One-Hit-Wonder und Snap beschallte die Dancefloors. Jahre später, ich durfte längst legal in die Clubs gehen, war Rhythm is a Dancer kurioserweise immer noch da, zum 20. Mal neu gemischt, aber der Sound, ja, der hatte schon was.
Irgendwann sprachen alle von einer Band namens Die Fantastischen Vier und plötzlich war alles voll von diesem melodischen, sprachintensiven Deutsch-Rap. Die Fantas, Blumentopf, die Absoluten Beginner, Freundeskreis – mit denen wurden wir älter. Wir waren keine Teenies mehr, wir waren auf dem Weg ins Erwachsensein, machten Abitur, gingen in die Welt, fingen an zu studieren. Wir entdeckten neue Bands, neue Inspirationen; die alten Helden, sie wurden mit uns alt oder starben so wie Kurt Cobain, sie machten plötzlich komische Musik und hatten Falten im Gesicht, verschwanden für Jahrzehnte im Nichts so wie Axl Rose, um dann wieder wie eine groteske Karikatur ihrer selbst zurückzukehren.
Die Musik in unseren Herzen lebt ewig
Aber ihre Musik in unseren Herzen, die lebt weiter. Was bleibt, ist das Gefühl einer großen Wärme, das ich empfinde, wann immer ich Songs höre, die ich mit diesem Jahrzehnt der 90er verbinde. Das Jahrzehnt meiner Jugend. Und immer schwingt auch diese Sehnsucht mit, weil ich weiß, dass all das für immer vorbei ist. Die Sommer am Baggersee, die schüchternen Berührungen beim Schiebertanz, die heimlichen Küsse, die erste große Liebe. Aber dieser Geschmack von Freiheit, den spüre ich noch immer. Weil ich in diesen besonderen Momente immer noch 15 Jahre alt bin und meine Helden Kurt und Axl und Campino heißen. Weil alles egal ist, was seitdem passiert ist. Weil Musik kein Alter kennt und keine Jahrzehnte.
Ich muss nur auf Play drücken.
Hier kommt meine persönliche 90er-Playlist. Hört hin und fühlt euch wieder wie 15.